Richtung Norden Sommer 2022

Am Montag 16. Mai 2022 bin ich gestartet. Das Ziel ist Richtung Norden. Theresia kommt nach, wenn ich in Norwegen bin.

Zuerst fahre ich entspannt zum Trend Camping in Wolfach im Schwarzwald. Priska und Vinzenz, die den Camping führen, kenne ich schon länger.

Dann geht es weiter dem Rhein entlang in die Loreley. Waren, Passagiere und Jungvögel werden den Rhein rauf und runter geführt. Auch der Güterverkehr auf Schiene und Strasse ist immer in Bewegung.

In Aachen schaue ich mir den eindrucksvollen Dom mit der grössten Rundkuppel und das rege Geschehen auf dem Markt an. Ich geniesse ein Eis im Strassenkafe und amüsiere mich an der neuesten Mode der Passanten. Bei Touratech mache ich noch ein paar Einkäufe für meine Africa Twin, die ich später auf dem Rückweg abholen werde.

Das Dülmener Pferd, auch Dülmener Wildpferd, ist eine Ponyrasse, die überwiegend in Dülmen in Westfalen im Merfelder Bruch, einem rund 350 Hektar großen Naturschutzgebiet, lebt. In dem auch als Wildpferdebahn bezeichneten, eingefriedeten Gebiet leben etwa 300 bis 400 Pferde weitgehend unbeeinflusst vom Menschen. 

Beim Butjadinger Yachklub in Osrfriesland campe ich direkt am Deich und beobachte die eindrückliche Flora und Fauna.

Die M+M’s, Marion und Michael haben wir in Südamerika kennengelernt. Bei den beiden bin ich zum Grillen und Brunchen eingeladen. Wir schwelgen wieder in alten Reiseerinnerungen. Das war eine super Zeit in Südamerika.

Am Nord- Ostsee Kanal, auf dem Wohnmobilhafen steht ein Camper mit Zuger Nummernschilder. Thomas kenne ich noch aus meiner Arbeitszeit. Mit einem Bier feiern wir das Wiedersehen.

Ich habe die Strasse 181 gewählt, um an der Dänischen Westküste bis nach Hirtshals zu fahren. In drei Etappen geniesse ich das wilde und hügelige Dünengebiet und das Meer. Hier ein paar Eindrücke.

Am Freitag in Hirtshals angekommen richte ich mich auf dem Campingplatz ein, um Wäsche zu waschen, „Küche, Stube und Schlafzimmer“ zu reinigen, und den Kühlschrank zu füllen. So ist alles parat und Theresia kann am Montag in Kristiansand zusteigen. Am Abend füllt sich der Platz mit vielen Wohnmobilen, die alle auf eine Fähre Richtung Norwegen oder Island wollen. Bis gegen Mittag am anderen Tag sind die meisten schon wieder weg.

Meine Fähre von Color Line legt am Montag kurz nach zwölf ab. Ich geniesse ein feines Mittagsbuffet mit allem drum und dran. Gerade fertig mit dem Dessert und Kaffee legt die Fähre auch schon in Kristiansand an.

Ganz in der Nähe vom Flughafen finde ich ein schönes Plätzchen direkt am Wasser, wo wir auch die Nacht verbringen werden. Hier warte ich, bis das Flugzeug mit Theresia kurz vor Mitternacht landet. Am nächsten Tag fahren wir zurück nach Kristiansand und erkunden eine Insel, wo wie gestern, gerade die Color Line in den Hafen einfährt.

Der Küste entlang fahren wir nordwärts und dann bei Kragero biegen wir ins Landesinnere ab. Wir queren wunderbare Waldgebiete und steigen bis auf 1000m Höhe. Wir fahren durch Skigebiete, sehen noch viele Schneefelder und noch vereiste Seen. Unser Ziel ist Lysebotn am Lysefjord. Dieser schmale Meeresarm zählt zu den schönsten und eigentümlichsten Fjorden Norwegens. Die letzten 10 Kilometer führt eine Serpentinenstraße von den urwüchsigen Bergwelten über 27 atemberaubende Haarnadelkurven 900 Höhenmeter hinunter zum Lysefjord.

Am nächsten Tag ist super Wetter angesagt, und so planen wir eine Wanderung zum Kjeragbolten. Ausgangspunkt ist oberhalb der Serpentinenstrasse auf dem Parkplatz Öygardsstölen. Man folgt einer gut gekennzeichneten Route. Der Anfang und einzelne kleine Abschnitte der Tour sind durch Ketten gesichert. Der Weg ist steil und sehr anspruchsvoll. Die Strecke ist 9.3km lang, 646m Aufstieg und 646m Abstieg.

Weiter fahren wir über das Hochland Richtung Westen zur Gloppedalsura. Sie ist das grösste Blocksteinmeer Nordeuropas.

Månafossen, ein 92m hoher Wasserfall und das wilde Månedalen sind unser nächstes Ziel.

Der „Preikestolen“ (dt. Predigtstuhl oder Kanzel) ist höchstwahrscheinlich durch Frostsprengung vor rund 10’000 Jahren im Zuge des Abschmelzens des Inlandeises im Lysefjord gebildet worden. Das Plateau ragt etwa 30m aus der Felswand. Von hier aus haben wir eine unglaubliche Aussicht über den Lysefjord und die darum liegende Gebirgslandschaft. Die Wanderung dauert hin und zurück ca. 4h.

Wir bestaunen immer wieder die eindrucksvollen Wasserfälle. Zuerst sind wir überwältigt von der Wucht des 165 m hohen Låtefoss, ein Zwillingswasserfall, der seinemNamen „Lauter Fall“ durchaus gerecht wird. Über den Eidfjoren spannt sich die neue 1400m lange Hardangerbrücke zum anderen Fjordufer. Das majestätische Bauwerk mit einer lichten Höhe von 55 Metern beginnt und endet jeweils in einem Tunnel, in denen unterirdische Kreisverkehre liegen.

Um den Vøringsfossen, einer der schönsten und beliebtesten Wasserfälle zu sehen fahren wir durch das wilde und bedrückend enge Måbødalen mit seinen fast 1000 m hohen Felsgiganten.

Zum Bergbauernhof Kjeåsen führt eine 5 km lange, sehr schmale Strasse, die über 2,5 km durch einen engen Tunnel steil bergauf führt. Zur vollen Stunde bergauf und zu jeder halben Stunde bergab. Das ist die „teuerste Hofzufahrt“ und man wird mit einer gigantischen Aussicht belohnt.

Ein Besuch in der Galleri Nils Bergslien lohnt sich auf jedem Fall. Das Hardangervidda Naturcenter ist sehr intressant und informativ.

Über verschiedene Hochebenen mit Schnee und Fjordtäler führt uns unsere Fahrt weiter. Das Aurlandsdalen wird gern als der Grand Canyon Norwegens bezeichnet. Den längsten Tunnel der Welt, den Lærdalstunnelen umfahren wir auf der Snøvegen mountain road. Die Gletscherzungen Suppehellebren und Bayabreen des Gletschers Jostedalsbreen bestaunen wir gleich von mehreren Aussichtspunkten. Nach einer Wanderung im Oldendal zum Briksdalsbreen verlassen wir dieses Gletschergebiet.

Der Geirangerfjord, der auf der UNESCO-Weltnaturerbe-Liste steht, ist eine der grössten Sehenswürdigkeiten Norwegens. Kein Wunder besuchen diesen engen Fjord bis zu 100 Kreuzfahrtschiffe pro Jahr. Wir machen auf einem kleineren Schiff eine Sightseeingtour auf dem Fjord.

Am spektakulären Platz am Ørnevegen (Adlerweg) in Richtung Trollstigen kann man weiter in den Geirangerfjord hineinsehen. Ab dem Aussichtspunkt führt die Rv 63 nach Norden, durch wundervolle Berglandschaft zum Fähranleger Eidsdal. Nach der Fähre führt die Strasse durch das Valldal recht sanft bergan. Immer mehr Steintürmchen, zur Freude der Trolle, sind zu entdecken. Am rampenähnlichen Ende des Tals hat man einen umwerfenden Blick in die Tiefe, wo einem Rinnsal gleich die Serpentinenstraße in engen Kehren über 800 Höhenmeter den Hang hinab gleitet. Der Trollstigen (die Troll-Leiter) ist mit Sicherheit eine der schönsten und be- eindruckendsten Serpentinenstraßen Europas.

In südöstlicher Richtung schließt sich das Romsdal an, das durch seine schlichte Schönheit besticht. Eine weitläufige Waldlandschaft sowie die vielen Stromschnellen und Wasserfälle des Lågen machen den Reiz des Tales aus.

Auf einem 6 km langer Rundwanderweg durch das Vogelschutzgebiet der Fokstu-Moore können wir fliegende Kraniche und andere Vögel mit dem Fernglas beobachten. Die auf den Weiten des Dovrefjell lebenden Moschusochsen sind etwas ganz Besonderes. Die Herden repräsentieren die einzigen wild lebenden Bestände auf dem europäischen Festland. Auf einer geführten Moschusochsensafari können wir die Tiere fotografieren.

In Trondheim muss unser Sprinter kurz in die Garage, um ein ABS-Sensor zu ersetzen.

In Åfjord sind einige Lachsfischer auf dem Campingplatz. Beim Støvelfossen können wir beobachten, wie Lachse und Meerforellen versuchen ins höher gelegene Wasser zu springen.

Auf der RV 17, die bekannte Küstenstrasse fahren wir nordwärts. Sieben Fährüberfahrten zwischen 15min. und einer Stunde bringen uns weiter Richtung Bodø. Die Landschaften und die Fjorde sind traumhaft. Südlich von Brønnøysund wandern wir durch das Loch am Torghatten. Am Nachmittag besteigen wir ihn und geniessen die grandiose Rundsicht. Gegen Abend fährt die Hurtigruten direkt vor unserem Camper vorbei.

In Forvik begutachten wir die Felszeichnungen. Östlich von Sandnessjøen liegt das kolossale Bauwerk der 1000m langen Brücke Helgelandsbrua. Den Arctic circle queren wir auf der Fähre. Auf dem Seeweg sieht man immer wieder die umstrittenen Lachsfarmen. Das sind riesige Rondellen mit tausenden von Lachsen.

In Holand machen wir einen Abstecher mit einem Touristenboot über den Fjord, mieten uns zwei Fahrräder und pedalen 4km bis zum Ende des Gletschersees. Dann Steigen wir hoch zur Gletscherzunge des Gletschers Svartisen, den wir schon seit langem immer wieder sehen.

Morgens um 3:15h verlassen wir Bodø mit der Fähre in Richtung Lofoten. Die Inselgruppe der Lofoten mit der gezackten Lofotenwand, den „Alpen im Nordmeer“, gehört zu den imposantesten Landschaftsformen Europas. Berge ragen wie Denkmäler bis zu 1200 m steil aus dem Ozean empor. Dazwischen grüne Wiesen, schneeweiße Sandstrände und idyllische Fischerdörfer mit Gestellen, auf denen der Kabeljau zu Stockfisch trocknet. Sie versinnbildlichen das wirtschaftliche Herzstück der Inselwelt, deren Wohlstand schon seit Wikingerzeiten mit der Ernte in den Netzen steht und fällt. Die meist am Wasser stehenden Stelzenhäuser dienten den Seeleuten als Unterkunft und ließen damals jeden Komfort vermissen. Viele Touristen übernachten heute in den luxuriös umgebauten Rorbu-Fischerhütten.

Hier einige Impressionen der Lofoten, die man gar nicht mit Worten beschreiben kann.

Spannend wie die Landschaft der 1227 km2 großen Lofoten ist auch das Wetter. Der Zerklüftung der Inseln und ihrer exponierten Lage, dem Westwind zugewandt, ist es zu verdanken, dass Regen und Sturm, Sonne und Windstille oft nur wenige Kilometer auseinanderliegen. Zum ersten mal sehen wir das goldene Licht der Mitternachtssonne.

Mit der Fähre verlassen wir die Lofoten und die Vesterålen über die Insel Senja Richtung Tromsø. Tromsø ist die größte norwegische Stadt nördlich des Polarkreises und die lebhafteste und interessanteste zugleich. Der Ort besticht durch seine wirklich einmalige Lage auf der Insel Tromsøya, welche durch kühne Brückenbauten im Osten und Westen mit dem Festland verbunden ist. Es ist schönes Wetter und so erkunden wir die Innenstadt zu Fuss und die nähere Umgebung mit dem Velo. Die Wettervorhersagen zum Nordkap sind die nächsten Tage noch gut und so beeilen wir uns, das Nordkap bei schönem Wetter zu sehen. Unterwegs gibt es trotzdem immer wieder interessante Orte, die wir besuchen.

Das Nordkap empfängt uns mit schönem warmen aber windigem Wetter. Schnell stellen wir uns für die obligaten Fotos mit der Meridiankugel bereit. Wir geniessen eine traumhafte Mitternachtssonne. Gut haben wir uns beeilt. Am nächsten Tag sind wir schon wieder ca. 85km südlicher auf einem kleinen gemütlichen Camping und erleben Regen und Sturm. Wir sind im Trockenen und verweilen uns mit Wäsche waschen und Recherchieren im Internet.

Über Hammerfest und Alta fahren wir wieder gemütlich Richtung Tromsø. Unterwegs besuchen wir die „verpassten“ Sehenswürdigkeiten.

Inzwischen ist Theresia wieder gut zu Hause angekommen. Ich fahre nach Schweden zu Katarina und Sandro. Weiter geht es westwärts über Schotterpisten Richtung Ferienanlage Sandsjögården zu Caro & Daniel Schafer mit Sohn Joshua , bekannt aus der SRF Serie „Auf und davon“.

Ich finde immer wieder neue Schotterpisten, teilweise auch grenzwertig für unseren Sprinter. Da hab ich doch vor lauter Konzentration ganz vergessen zu fotografieren!

Und plötzlich ist er da! Fast hätte ich ihn nicht gesehen, so nahe an der Strasse.

Später am Tag sehe ich noch zwei Kraniche, Rehe, Schafe und nochmals einen Elch.

Das Wetter ist regnerisch und kühl. So fahre ich zügig weiter in den Südwesten von Norwegen.

Mein Ziel ist das Südkap von Norwegen der Lindesnes Leuchtturm. Das Lindesnes fyr ist Norwegens ältester und südlichster Leuchtturm auf dem Festland. Am 27. Februar 1655 wurde hier Norwegens erstes Leuchtfeuer angezündet.

Einmal geht jede Reise zu Ende. Wir hatten wieder einmal eine wunderbare Zeit mit vielen Erlebnissen und Begegnungen.

Island 2019

Island, wir sind unterwegs in Island!

Wir nehmen uns Zeit für die Anfahrt nach Hirtshals in Dänemark, wo wir am 11. Mai 2019 mit der Fähre über die Färöer-Inseln nach Seydisfjördur in Island überschiffen werden. Wir fahren dem Rhein entlang über die Loreley, Köln, Ostfriesland und Cuxhaven nach Dänemark und an der Ostküste hoch bis Hirtshals. Wir geniessen die längere Anfahrt. Das Wetter ist kühl, nass und teilweise sonnig. Wir passen uns schon ans Islandwetter an.

In Hirtshals sehen wir die Fähre Norröna einlaufen. Noch ein paar letzte Einkäufe für die Überfahrt tätigen und dann stehen wir schon zum Einchecken bereit. Die Überfahrt verläuft ruhig, aber es weht ein bissiger Wind. Die Fähre ist ziemlich voll. Es sind mehrere Gesellschaften mit Reisebussen unterwegs.

Wir stehen auf Deck und verfolgen die Einfahrt der Norröna in den Fjord der Insel aus Feuer und Eis. Die Sonne lacht übers Meer und die noch teilweise mit Schnee bedeckten Berge. Vor uns liegt eine spannende Reise um die grösste Vulkaninsel der Welt.

Im Nordosten der Insel starten wir der Küste entlang, weg von der Ringstrasse auf teilweise gut fahrbaren Schotterstrassen. Schon schnell sehen wir die ersten putzigen Papageientaucher. Die sind auch erst seit etwa Anfang Mai aus ihrem Winterquartier zurück.

Weiter fahren wir der Nord-Ost Küste entlang von Husey über Vopnafjördur, Bakkafjördur, Porshöfn bis zu Leuchtturm Fontur. Meist sind wir auf Schotterstrassen und Wegen nur für 4×4 Fahrzeuge unterwegs. Wir sehen traumhafte Küsten, Vogelfelsen, Kirchlein und Leuchttürme.

In Island ist es verboten wild zu campieren. Auf vielen Campingplätzen sind wir zu dieser Jahreszeit und abgelegenen Orten meist alleine. Überall kann man gut entsorgen und das Wasser ist immer trinkbar. Es ist kalt und das Wetter ändert immer wieder. Vom Schneesturm über Regen und Sonnenschein erleben wir alles.

Weiter der Küste entlang über Raufarhöfn, Kopasker und Asbyrgi fahren wir nach Husavik. Unterwegs halten wir immer wieder, ziehen die Wanderschuhe und warme Sachen an und machen kurze und längere Wanderungen den Küsten entlang. Immer ist der Regenschutz mit dabei. Ohne die winddichten Kleider würden wir recht frieren. Wasserfälle sind in Island überall anzutreffen. Die bekanntesten sind der Dettifoss und der Godafoss.

In Husavik buchen wir eine Bootstour um Wale zu beobachten. Wir werden warm eingekleidet und fahren mit dem Speedboot in den Skjalfandi-Fjord. Der Kapitän weiss wo die Wale anzutreffen sind und so sehen wir Buckelwale und Minkewale. Allerdings tauchen sie immer wieder ab um Krill zu fressen.

In Myvatn, dem Mückensee, besuchen wir die blubbernden Vukankegel Namafjall. Es stinkt nach Schwefel und überall dampft es. Den Kratersee Viti umwandern wir und geniessen die wunderbare Aussicht. Überall dampft es. Manchmal sogar recht heftig. Wir wandern im Dimmuborgir und bestaunen die Felsskulpturen, die die Lava erschaffen hat. Wir besteigen den Hverfjall-Krater. Es ist kalt und es weht ein bissiger Wind. So bleiben wir nur kurz auf dem Kraterrand.

Zum Erholen wärmen wir uns im Myvatn Naturebath wieder auf.

In Höfdi am Myvatnsee sehen wir viele Wasservögel und die bizarren Lavatürme. Im Gebiet bei Skutustadier sind noch einige Pseudokrater noch nicht mit Gras überwachsen.

Wir verlassen Myvatn und fahren durch wunderbare Landschaften teilweise auf Schotterstrassen wieder an die Nordküste. In Laufás bestaunen wir einen Torfhof, wie sie früher gebaut wurden. Akureyri ist die nächste grössere Stadt, wo wir unsere Vorräte wieder auffüllen. Die traumhafte Küste am Eyjafjördur geniessen wir mit vielen Fotostops. Wann immer möglich fahren wir direkt der Küste entlang.

Die Vogelwelt hier ist enorm vielfälltig. Immer wieder gelingt es uns nahe an die Vögel zu gelangen, um Fotos zu machen. Überall treffen wir immer wieder auf Schafe. Es gibt hier in Island etwa 20 Rassen, die sehr gepflegt werden. 2-3 Jungtiere folgen ihren Müttern. Islandponys gibt es in allen Farbvarianten.

Wir verlassen die Küste und wollen die Insel durch das Hochland queren. Auf mehr oder weniger guten Schotterstrassen ziehen wir eine riesige Staubwolke hinter uns her. In Hveravellir sehen wir die Gletscherkappen vom Langjökull und vom Hofsjökull. Hier im Lavagebiet finden wir wieder Hot Pots, in denen wir genüsslich die Seele baumeln lassen.

Im Kerlingafjöll finden wir eine wunderbare Landschaft im Geothermalgebiet. Überall dampft und zischt es. Im Hochland wird die Strasse ruppiger und die Staubfahne von unserem „Geissli“ (unser Camper hat schon viele heikle Schotterstellen mit bravur überwunden ) wird immer länger. Am Ende der Schotterstrecken und der Querung des Hochlandes sehen wir einen der meist besuchten Wasserfälle von Island; den Gullfoss. Wuchtig fällt das Wasser in die Tiefe. Nur ein paar Kilometer weiter schiesst ein Geysir regelmässig im Abstand von ein paar Minuten in die Höhe. Wir sind wieder bei den Touristen. Busweise werden sie herbeigeführt.

In Pingvellir trifften die amerikanische und die europäische Kontinentalplatten auseinander. Dadurch hat die Natur eine faszinierende Landschaft gestaltet. Weiter südlich umrunden wir den Kratersee Kerid. In ganz Island hat es viele kleine Kirchlein. Viele davon besuchen wir. Viele Wasserfälle sind richtige Magnete. Es zieht uns immer wieder dahin. Für einige fahren wir ziemlich weit über ruppige Schotterstrassen, um die Kraft der Fälle zu bestaunen.

Auf einem abgelegenen einsamen Campingplatz erleben wir die erste Stunde von einem Islandfohlen. Wir sind im Süden Richtung Reykiavik unterwegs und bestaunen die wunderbare Vogelwelt. Immer wieder gelingt es uns Fotos von Vögeln mit ihren Jungen zu machen.

Aus einiger Entfernung sieht man den Vulkan Hekla und den im 2010 ausgebrochene Eyjfjalajökull. Das Wetter ist wieder sehr bewölkt und kühl. Trotzdem wandern wir zum Reykjadalur und baden! in einem Bergbach. Das ist möglich, weil ein Bach mit heissem Wasser und ein Bach mit kaltem Wasser zusammenfliessen. Geführt besuchen wir eine Lavahöhle, die etwa vor 5000Jahren entstanden ist. Die Erklärungen der Guide sind sehr interessant. Durch die eisen- und sulfathaltige erstarrte Lava entstanden wunderbare farbige Formationen.

Reykjavik ist unsere nächste Station. Die Hauptstadt ist sehr angenehm, keine Hektik und überschaubar. Wir machen eine Stadtrundfahrt mit dem Hop on Hop off Bus und schauen uns die tollen Sehenswürdigkeiten an.

Es ist Zeit, Theresia an den Flughafen von Keflavik zu bringen. Sie fliegt nach Kloten, um so der Seekrankheit auf dem Fährschiff zu umgehen. Ich reise weiter in die Westfiorde und umrunde die traumhaften Landschaften. Nachher geht die Fahrt weiter zum Fährhafenin Seydisfjordur, wo ich am nächsten Donnerstag einschiffen werde.

Island ist ein fantastisches Land. Wir haben noch lange nicht alles gesehen. Wir kommen bestimmt wieder.

 

 

Marokko 2018

Unsere Reise beginnt mit der Fährfahrt von Genua nach Tanger. Die Abfahrt mit der Fähre von Genua verzögert sich. Ein heftiger Sturm legt Genua lahm. Wir warten 20 Stunden, bis die Fähre endlich in Genua anlegen kann. Danach geht es zügig vorwärts und wir beziehen unsere Kabine. Am Anfang ist die Adria noch etwas rau und wird dann ruhiger.

Beim Zwischenhalt in Barcelona rammt unsere Fähre einen Hafenkran, der umstürzt und in Flammen aufgeht. Heftige Winde hätten es schwierig gemacht, das Schiff zu manövrieren. Es muss abgeklärt werden, ob die Fähre noch seetauglich ist. So hängen wir auf der Fähre einige Stunden rum, bis es dann endlich weitergeht. Mit gut 30stündiger Verspätung kommen wir in Tanger MED an.

Auf unserer Fahrt nach Süden erreichen wir das waldreiche Riff-Gebirge. Unterwegs besuchen wir Chefchaouen: malerisch auf 600m Höhe an einem Hang gelegen.

Weiter geht’s gen Süden durch das waldreiche Riff-Gebirge, vorbei an Olivenhainen und Obstplantagen. Wir erreichen die Hügel und Hänge des Oued-Fés-Tales, und schlagen für vier Nächte unser Lager am Ortsrand von Fès auf. Die ersten Highlights sind die Königsstädte Fes und Meknes, Juwele arabischer Stadtkultur im Mittleren Atlas.

Per Bus fahren wir zum 60 km entfernten Meknès, das in einer fruchtbaren Ebene am Fuße des Mittleren Atlas liegt. Besichtigung der Medina von Meknès (Welt-Kulturerbe der UNESCO). Sehenswert sind die schönen und noch ursprünglichen Souks, der quirlige „Place El Hadim“, das Mausoleum von Sultan Moulay Ismail und das mächtige Stadttor „Bab El Mansour“. Auf der Rückfahrt nach Fès machen wir noch den Abstecher nach Moulay Idriss und zu der archäologischen Stätte Volubilis.

Der nächste Tag ist der Erkundung von Fès gewidmet. Der Reichtum an Kunstschätzen und Baudenkmälern dieser ältesten der vier Königsstädte ist überwältigend. Bis heute ist Fès nicht nur Kunst- und Handwerkszentrum sondern auch das geistig-religiöse Zentrum Marokkos.

Wir erklimmen den Mittleren Atlas, fahren durch schattige Wälder und genießen traumhafte Ausblicke bis wir das auf rund 1.500m gelegene Midelt erreichen. Wir stehen hier auf einem schönen Campingplatz mit Restaurant. Midelt ist bekannt für seine Mineralien. Von hier steigen wir den Mittleren Atlas wieder hinab; immer weiter geht es nach Süden. Der Bewuchs wird spärlicher, die Landschaft flacher – die ersten Dünen und Dattelpalmen tauchen auf. In Meski übernachten wir in einem idyllischen Palmenhain.

Das Oued Ziz begleitet uns bis Erfoud und wir gelangen ins Herz der Region Tafilalet, der größten Dattelpalmen-Oase Marokkos. Immer wieder fallen schöne Ksour (befestigte Bergdörfer) ins Auge und bieten mit ihren befestigten Anlagen herrliche Fotomotive. Wir fahren weiter in die Wüste. Der Weg führt uns auf schmaler Teerstraße durch kleine Dörfer zum Städtchen Merzouga – malerisch vor den hohen roten Sanddünen gelegen. Wir bleiben für drei Nächte bei einem „Wüstenhotel“ unter den 1000 Sternen des Nachthimmels.

Hier in der Wüstenlandschaft steigen wir in einem 1-stündigen Marsch auf die höchste Düne und geniessen den Sonnenuntergang.

Auf dem Weg nach N’kob durchqueren wir steinige Wüstenebene mit einzelnen Bergen, fahren vorbei an Sanddünen, Palmenhainen und schönen Lehmdörfern mit Burgen. Das Draa-Tal gehört zu den eindrucksvollsten Landschaften Marokkos. Teils kurvig, teils gerade führt die Straße am Fluss entlang. Mal durch enge Schluchten, dann wieder über weite Hochebenen hinweg. Trutzige Kasbahs (Burgen) sind auf beiden Seiten des Flusses zu bewundern, Obstplantagen, Palmenhaine und ockerfarbene Gehöfte zeugen von der Fruchtbarkeit dieses Landstriches. Wir nehmen uns Zeit und genießen dieses einzigartige Panorama. Wir passieren die lebendige Garnisonsstadt Zagora. Danach wird die Landschaft wieder weiter.

Wir genießen noch einmal das malerische Draa-Tal flussaufwärts nach Norden fahrend und übernachten in einem Palmenhain mit einer 250 Jahre alten Kasbah.

Unser Ziel ist Ouarzazate. Nagelneu ist die beeindruckende Pass-Straße über den Djebel (Bergzug) Sarrho. In und um Ouarzazate wurden viele bekannte Filme gedreht, z.B. „Die Päpstin“, „Lawrence von Arabien“, „Der Medicus“ – die malerischen Kasbahs in der kargen Berglandschaft laden dazu ein! Wir besichtigen ein Filmstudio mit grandiosen Kulissen.

Über eine kleine, gute Panoramastraße entlang malerischer Palmenoasen geht es weiter durch kleine Wüstenstädte. Auf dem Weg nach Tata durchqueren wir die von tiefen Tälern durchzogenen, kargen Hochebenen des Anti-Atlas. Der südlichste Punkt unserer Reise ist erreicht!

Vom Sandmeer nach Westen – zum Atlantik! Auf dieser Strecke ist echte Wüsteneinsamkeit zu spüren. Nur gelegentlich begegnen wir einem Auto. Langsam nähern wir uns dem Meer, die Vegetation wechselt zu stacheligen Sukkulenten. Dann ein erstaunlicher Wandel zu grünen Wiesen, Wäldern und Feldern bis hin zur felsigen Küste. Direkt unterhalb des ehemals spanischen Städtchens Sidi Ifni übernachten wir direkt am Atlantik.

Eine schmale, gut ausgebaute Straße führt überwiegend am Meer entlang nach Tiznit. Die reizvolle Steilküste bietet immer wieder schöne Ausblicke auf die Weiten des Atlantik. Tiznit ist berühmt für den kunstvoll gearbeiteten Silberschmuck. Hinter Tiznit schlängelt sich die Straße durch die Berge nach Tafraout im Anti-Atlas. Hier lebt inmitten bizarrer Felsformationen das Berbervolk der Ammeln. Wir beziehen unser Nachtquartier zu Füssen der Granitklippen.

Von Tafraout geht’s gen Norden; zuerst bergig – dann wird die Landschaft flacher. Sanfte Hügel und grüne Wiesen erfreuen das Auge. Wir fahren durch das weite Tal des Oued Sous Richtung Taroudant, dem sehenswerten Handelszentrum der Sous-Region. Hier bleiben wir auf dem Campplatz einer Gemüse- und Obstplantage, die von einer deutschen Inhaberin betrieben wird.

Auf dem Weg nach Marrakesch überqueren wir den Hohen Atlas auf einer landschaftlich überaus reizvollen Strecke. Wir fahren bis auf 2.000m zum Tizi n’Test-Pass hinauf und bewundern das großartige Panorama mit dem mächtigen Toubkal-Massiv. Dann geht es wieder hinab – durch tief eingeschnittene Flusstäler und üppige Oasen bis zur alten Königsstadt Marrakesch.

Marrakesch, nur 60km vor der beeindruckenden Kulisse des Atlas-Gebirges gelegen ist eine der faszinierendsten und sehenswertesten Städte des ganzen Landes. Auf unserem Stadtrundgang besichtigen wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und gewinnen einen Einblick in das quirlige Leben der riesigen Souks.

Wir wandern durch die von roten Lehmmauern gesäumten Gassen der Medina, in den verwinkelten Souks schnuppern wir den Duft des Gewürzmarkts. Auf dem Place Djemaa El Fna schauen wir den Gauklern, Feuerschluckern, Musikern und Akrobaten zu.

Wir verlassen das faszinierende Marrakesch und fahren durch eine weite Ebene mit großen Argan-Bäumen nach Essaouira. Der Küstenort begeistert mit seiner vollständig erhaltenen, von Zinnen, Kanonen und Burgmauern umgebenen Medina, dem malerischen Fischereihafen und einem ausgedehnten Sandstrand.

An der malerischen Küstenstrasse reiht sich ein schönes Städtchen an das andere. Safi, an einer felsigen Bucht gelegen, ist ein Zentrum der Töpferei. Wir übernachten auf einem sauberen Stellplatz direkt an der Bucht von Oualidia.

Der Fischereihafen El Jadida mit seiner portugiesisch geprägten Altstadt ist ein lohnendes Zwischenziel. Anschließend passieren wir Casablanca und bleiben für drei Nächte auf einem Campplatz direkt am Meer zwischen Casablanca und Rabat gelegen. Von hier aus besuchen wir mit dem Bus die beiden Metropolen.

Casablanca – allein der Name ist Programm. Fotostop an Rick’s Café! Sehenswert sind die französischen Bürgervillen aus den dreißiger- und vierziger Jahren, eine Zeitreise in die Ära von Art Deco und Bauhaus. Höhepunkt unserer Stadtbesichtigung ist die mächtige, moderne, direkt am Meer errichtete Hassan II. Moschee mit ihrem 210m hohen Minarett. Die größte und höchste Moschee der Welt.

Rabat ist seit 1912 Hauptstadt Marokkos und liegt landschaftlich schön am Atlantik, an der Mündung des Flusses Bou Regreg. Es ist eine gepflegte moderne Großstadt mit Hochschulen, Ministerien und Botschaften. Dazu beherbergt es schöne Gärten, zahlreiche bedeutende Baudenkmäler und imposante Stadttore. Wir besuchen unter anderem den Königspalast, die andalusischen Gärten und das in anmutiger Architektur bezaubernde Mausoleum von Mohammed V., dem charismatischen Großvater des heutigen Königs. Ein reizvoller Kontrast zum korrespondierenden behäbigen Hassanturm.

Wir fahren nach Norden entlang bis zum kleinen Fischerdorf mit dem wunderbaren Namen Moulay Bousselham. Es liegt in einem Vogelschutzgebiet an einer großen Lagune. Unser Campplatz befindet sich direkt an der sandigen Lagune.

Wir verabschieden uns von den Bergen, Hügeln und Wüsten Marokkos und reisen per Fähre nach Europa zurück – in den heimischen Winter.

Marokko verfügt über eine zufrieden stellende Infrastruktur für Campingreisen. Allerdings entsprechen die Plätze oft nicht dem europäischen Standard. Es gibt mittlerweile einige private Plätze mit akzeptablen Einrichtungen.Auf den privaten Plätzen sind die Sanitäreineinrichtungen überwiegend recht ordentlich.Nicht alle Campingplätze haben Wasser in Trinkwasserqualität.Trinkwasser in Flaschen gibt es überall zu kaufen.

Netzstrom ist auf den meisten Campingplätzen vorhanden. Die Netzspannung beträgt 220Volt / 50Hz. Moderne deutsche Schukostecker, die mit dem Loch, passen normalerweise. Die Stromversorgung ist nicht mit europäischem Standard zu vergleichen: Am besten misst man die Spannung mit einem entsprechenden Messgerät, bevor man den Landstrom ansteckt.

November 2017

Das Wetter ist regnerisch und kühl. Ich fahre in die Seitentäler zu den Anden, quere kleinere Pässe in ein andere Tal und fahre dann zügig Richtung Norden.

Zahlreiche blaue Seen erstrecken sich in der ganzen Seenregion zwischen smaragtgrünen Wäldern, schwelenden Vulkanen, blubbernden Thermalquellen, rauschenden Flüssen und Wasserfällen. Das Valle Central ist Chiles agrarisches Zentrum, eine Region mit grünen Weingärten, Obstplantagen, Ackerland und Weiden, auf denen die huasos genannten chilenischen Cowboys intensive Viehzucht betreiben. Im Osten grenzen die trockenen Anden an das flache Tal mit seinen Winzereien und alten Gütern. Mich faszinieren die vielen Landschaftsbilder. Schnell quere ich Santiago de Chile und finde auf einem kleinen Camping mitten in Zitonenbäumchen und dem Cerro Campana im Hintergrund, den wir letztes Jahr bestiegen haben, ein ruhiges Übernachtungsplätzchen.

In Mendoza soll schönes Wetter und warm sein. Also quere ich die Anden über den Paso Redentor auf 3200m. Kein Schnee und warm! Zwischen den Wolken kann ich den höchsten Berg Südamerikas, den Cerro Aconcagua sehen. Durch ein wunderbar schönes Tal fahre ich weiter Richtung Mendoza. Die Stadt ist riesig, keine Hochhäuser. Im Centrum ist immer viel los. Über die Route RP52 fahre ich durch ein wunderschönes Tal zum Cruz de Paramillo auf 3000m Höhe. Von den Termas Villavicencio schlängelt sich die sehr schmale Schotter-Strasse über 26km bis zum höchsten Punkt. Traumhaft schön.

Im Parque Nacional El Leoncito ist wieder Schweizer Treff. Drei Overlander und ein Motorrad. Mit Silvia und Peter erkundige ich die Gegend. Am Abend bestaunen wir alle im Observatorio Astronómico CESCO den wunderbaren Sternenhimmel. Durch ein Teleskop können wir den Saturn und weiter entfernte Galaxien sehen. Es ist unbeschreiblich, wie endlos das All ist.

Im Parque Provincial Ischigualasto fahre ich mit dem Camper hinter einem Guide durch das Valle de Luna. Ein beeindruckendes Farbenspiel. Wind und Wetter haben über jahrtausende schöne Felsformationen, wie z.B. die Sphinx gebildet. Hier wurden einige der besten Dinosaurierfunde der letzten Jahrzehnte freigegeben. Der Park ist zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben worden.

Alleine Reisen ist doch nicht so toll, wie ich mir das vorgestellt habe. Es fehlt der Partner, um das Erlebte und die Eindrücke auszutauschen. Ich habe eine Überfahrt nach Hamburg gebucht, und werde am 6. Dezember mit dem Camper in Montevideo auf das RoRo-Schiff fahren und Mitte Januar in Hamburg ankommen.

Bei Ralf und Bettina in Villa General Belgrano geniesse ich wieder einmal ein wunderbares Asado. In der Terma San Nicanor geniesse ich die Vielfalt der Natur. Weiter fahre ich in Richtung Paraiso Suizo in der Nähe von Montevideo. Hier endet meine und unsere Reise in Südamerika.

Oktober 2017

In Nueve Helvetica beim Hotel Suizo von Rolf Räber (in 2. Generation) kann man auch sein Fahrzeug für längere Zeit abstellen. Vor etwa 10 Tagen kam der Zoll vorbei und hat alle Fahrzeuge, die hier „überwintert“ haben, konfisziert. Sie sind versiegelt und dürfen von den Eigentümern nicht geöffnet werden. Es muss irgend etwas vorgefallen sein. Bis jetzt gibt es noch keine Antworten.

Gemäss Auskunft am Buquebusschalter in Colonia de Sacramento fährt keine Fähre nach Buenos Aires, die ein 3m hohes Casa Rodante mitnehmen könnte. Also habe ich einen Umweg über Fray Bentos gefahren und bin nach 400km hier für zwei Tage bei Andean Roads. Da, wo wir damals schon mit dem Taxi nach Buenos Aires gefahren sind.

Von da fahre ich zügig nach El Cóndor, wo etwa 30’000 Felsensittiche in den Felsklippen zu Hause sind. Direkt bei den Sittichen ist wie immer ein riesen Radau. Zu hunderten überfliegen sie mich und wollen den Störefried begutachten.

In Puerto Madryn treffe ich viele“ Bekannte“. Wir grillieren und essen zusammen. Tauschen Erfahrungen und Erlebnisse aus, und lauschen den viele Geschichten, die jeder auf seinen Reisen erlebt hat.

Meine Vorräte sind aufgefüllt und so kann das Abenteuer „Valdes“ beginnen.

Das Weltkulturerbe Peninsula Valdés ist eines der grössten Naturschutzgebiete der Erde. Die zerklüftete Küste ist ein Hort für erstaunlich viele und leicht zu beobachtende Meerestiere, zu denen Glattwale, Orkas, See-Elefanten, Seelöwen, Magellan-Pinguine und Millionen von Seevögeln gehören. Die Halbinsel selbst ist aus Ostausläufer der patagonischen Steppe eine öde Wildnis. Hier leben vor allem Guanakos und straussenähnliche Nandus.

Die Glattwale suchen jedes Jahr zwischen Juni und Dezember den Golfo Nuevo auf, um ihre Jungen zu gebären und aufzuziehen, und um sich zu paaren.

Ich konnte die bis zu 16 Meter langen und 54 Tonnen schweren Meeressäuger mit den beeindruckenden Schwanzflossen ganz aus der Nähe am Ufer in Playa Canteras beobachten. Es war überwältigend, die riesigen Wale mit ihren Jungen die Küste rauf und runter schwimmen zu sehen. Spielerisch haben sie sich im Wasser gedreht, sind hochgesprungen oder haben ihre Jungen gesäugt. Nach drei Tagen hat mich die Rangerin weitergeschickt. Am Punta Pardelas konnte ich die Wale nur noch von weitem sehen.

In Puerto Pirámides ist jetzt Hochsaison, um mit den Schiffen auf den Golfo Nueve zu fahen, um die Wale zu sehen. Das kleine beschauliche Dörfchen platzt aus allen Nähten. Sechs verschiedene Anbieter bieten die Touren an.

Letzte Nacht hat sich der Riss in der Windschutzscheibe um ca. 30cm verlängert. Die kann nicht mehr repariert werden; der Riss sei zu lang. Mal sehen, vielleicht bekomme ich in Chile eine neue Scheibe.

Ich quere den Kontinent und fahre zu den schneebedeckten Anden. Die Landschaft auf den rund 750km war sehr abwechslungsreich. Mal war nur Pampa, flach mit Blick in die Unendlichkeit. Dann eine sehr monumentale Schluchtlandschaft entlang dem Rio Chubut, über Pässe und die Anden im Hintergrund. Drei Tage lang Natur-Kino durch die Windschutzscheibe. Zum Wildcampen habe ich mich jeweils mit Carla und Boris aus Luzern getroffen.

In Trevelin bin ich schon ganz Nahe bei den Anden. Schneebedeckte Berge rund um mich. In El Bolsón kann ich bei Claudia und Klaus meine Original Papiere für die Autoversicherung abholen. Die Zwei haben eine abenteuerliche Geschichte hinter sich. Im Buch „Abgefahren“ erzählen sie von ihrer 16-jährligen Reise mit den Motorrädern rund um die Welt. Hier in einem Tal in der Nähe von El Bolsón haben sie ihre eigene Farm aufgebaut. Ich konnte beim wieder Inbetriebnehmen der Bewässerungsanlage mithelfen. Es ist sehr kühl, und doch sind die Vögel schon am ihre Eier ausbrüten.

Ich quere die Anden ein erstes mal. Auf 1300m Höhe hat es noch hohe Schneemauern. Bei Nadia und Armin angekommen, darf ich mich am Holzofen aufwärmen. Es ist unter 10 Grad und es regnet immer wieder. Bei Mercedes Kaufmann bekommt der Camper einen kleinen Service und alles wird kontrolliert. Der Sprinter ist trotz der vielen Schotterpisten in sehr gutem Zustand. Die versprochenen Reifen sind nicht da. Die werde ich später einmal wechseln.

September 2017

Wieder unterwegs in Südamerika. Das heisst, dieses mal bin ich alleine unterwegs. Mal sehen, wie mir das gefällt und wie ich mit mir auskomme.

Angekommen bei Heinz und Silvia fühlt man sich in Uruguay wieder daheim. Man kennt doch schon einiges und man weiss, wie was wo zu bekommen ist. Reisende sind hier, die erst gestartet sind. Sie sind froh, um jeden Tipp. Einiges am Camper ist zu ersetzen oder zu optimieren. Ich habe Teile aus der Schweiz mitgebracht. So sind die ersten Tage schon um, und ich starte Richtung Norden an der Atlantik-Küste entlang. Aber alles ist ausgestorben. Die Dörfer sind leer. Anfang Jahr hat hier aller pulsiert. Der Frühling hat eben erst begonnen und alle sind noch im „Winterschlaf“. Ausser die Vögel, die sind fleissig am Nester bauen.

Also fahre ich zurück ins Paraiso Suizo um meine Weiterreise Richtung Valdez zu planen. Das Schiff mit dem Pierrine und Hans unterwegs sind, hat Verspätung. Am Freitag sollten sie eintreffen und so kann ich die mitgebrachten Sachen dann übergeben.

 

März 2017

Nach diesen intensiven Tagen in Artigas entspannen wir uns in den Termas del Arapey. 1945 stiess man bei der Suche nach Erdöl auf die Wasseradern, die in einer Tiefe zwischen 725m und 1300m verlaufen. Das Wasser der Thermen ist zwischen 37 Grad und 41 Grad warm und soll erholsam und auch medizienisch wertvoll sein. Bei Lufttemperaturen von 36 Grad liegen wir im warmen Wasser.

Auf dem ganzen Areal hat es kein! kaltes Wasser, und so schwitzt man nach dem Duschen gleich weiter. Hier sind viele Leute und es ist sehr turistisch.

Wir fahren weiter zu den Thermen San Nicanor, die wir vom letzten Jahr kennen. Dieser Platz ist wundervoll, zwei Becken fast nur für uns alleine. Wir geniessen die Ruhe. Der Hund, dem ich letztes Jahr einen grossen Dorn aus der Pfote gezogen habe, scheint uns wieder zu erkennen. Jedenfalls ist sein Platz wieder bei unserem Camper.

Seit 1987 hat Tacuarembó jedes Jahr ihren Höhepunkt Mitte März, wenn für einige Tage die “Fiesta de la Patria Gaucha” gefeiert wird. Mehrere tausend Gauchos kommen zu diesem Treffen hierher, es finden Rodeos sowie Paraden statt und man lässt die alten Traditionen wieder aufleben. Wir sind überall willkommen. Mit Geduld erklären uns die verschiedenen Sippen den Ablauf der Wettbewerbe. Wir bestaunen die Kinder beim Geschicklichkeitsreiten und die grossen beim Criollos de América (Pferderennen um Ölfasser) und Rueda International en Basto (Rodeo) mit und ohne Sattel und Zaumzeug. Eine Gruppe zeigt wie die Schafe geschoren und die Schafwolle verpackt und beschriftet wurden. Jedes Jahr werden die Hütten, teilsweise aus Lehm oder Holz liebevoll und möglichst originalgetreu wieder aufgebaut. Es wird allerlei zum Thema Gaucho verkauft. Es hat grosse und kleine Zeltrestaurants, in denen diverse Arten von Speisen angeboten wird.

Am Samstag morgen reiten viertausend Gauchas und Gauchos in einem langen Zug durch die Stadt zum Fiesta Gelände an der Laguna de las Lavanderas.

Im Valle Eden haben wir einen ruhigen Campingplatz gefunden, zu dem wir jeweils am Abend zum übernachten zurückfahren. Hier ist auch das Museum des berühmten Tango Sängers Carlos Gardel, der hier geboren sein soll. Zu dem gelangt man bei Hochwasser nur über eine Fussgänger – Hängebrücke, das Wahrzeichen und eine turistische Attraktion von Valle Eden.

Am Sonntag machen wir uns auf, um den Pozo Hondo zu besichtigen. Das ist ein Wasserfall in mitten der Pampa. Nach ca. 6.5km zu Fuss wissen wir nicht mehr weiter. Kein Wasserfall und auch kein Flusslauf in Sicht. Zurück in der Posada fragen wir wo denn der Wasserfall sei. Sie erklären uns den gleichen Weg, den wir gegangen sind. Nach 6km ist auf dem Zaun eine leere Wasserflasche. Das ist das Zeichen, wo es über die Rinderweide ca. 800m zu einem Fluss geht. Dieses mal finden wir den Wasserfall. Es ist ein sehr schöner Ort.

In den Ruinas Coñapirú stehen noch die alten Gebäude und Mechanik des ersten Wasserkraftwerkes von Uruguay.

Nach Villa Ansina wanderten die missionierten Guaranis (Urbevölkerung) aus Argentinen aus. Die kleine Kirche, deren Form an eine halbe Tonne erinnert, ist mit ihren Wandgemälden eine Besonderheit. Das benachbarte Altenheim für alleinstehende Senioren wird von der Mission unterstützt.

Beim Stausee Rincón Bonete, dem gestauten Rio Negro gehen wir über die Staumauer vom Stauwerk Represa Dr. Gabriel Terra. Hier wird Wasserstrom produziert. Die Anlage sieht schon ziemlich alt aus.

Wir wollen die Reserva de Fauna y Flora besuchen. In weitläufigen Freigehegen sollen viele Tiere zu sehen sein, denen man in freier Wildbahn kaum noch begegnet. Vorallem der Ameisenbär intressiert uns. Wir haben so viele Termitenhügel gesehen. Uns fehlt nur noch ein Foto vom Ameisenbären. Wegen Bauarbeiten bleibt der Park bis September geschlossen. Schade! Wir fahren weiter zur Gruta del Palacio. Man schätzt, dass die eisenhaltigen Sandsteinsäulen etwa 70 Millionen Jahre alt sind. Die Säulen haben Durchmeser zwischen 30cm bis zu einem Meter. Labyrinthähnlich ziehen sie sich in die Tiefe der Höhle. Leider kann man zwischen ihnen nur einige Meter hineingehen, da der Boden von Wasser bedeckt ist.

In Fray Bentos besuchen wir das Museo de la Revolución Industrial. Auf dem Gelände sind die Anlagen der alten Fleischfabrik und das „Dorf“, in dem die Arbeiter lebten, noch weitgehend erhalten und zum grössten Teil begehbar. In der Fabrik arbeiteten zu ihrer Hochzeiten 4000 Arbeiter und es wurden 2000 Rinder pro Tag geschlachtet, um aus 30kg Rindfleisch 1kg Fleischextrakt zu gewinnen.

Über Colonia de Sacramento, wo wir wieder die Altstadt besuchen fahren wir nach Jaureguiberry zu Heinz und Silvia, wo wir unser Auto über den Sommer stehen lassen.

Mit einer Menge Inspirationen im Gepäck machen wir Zwischenhalt in der Schweiz, um unser neues Zuhause einzurichten.

Februar 2017

Im Parque Santa Theresa bleiben wir gleich vier Tage. Es ist ein vom Milität geführter riesiger Park mit tausenden! von Campingmöglichkeiten. Die sanitären Infrastrukturen sind in einem desolaten Zustand. Vieles ist kaputt, demontiert oder funktioniert wie so vieles hier nicht. Wir suchen uns Übernachtungsplätze fern vom grossen Rummel. Wir besuchen einen kleinen Zoo, wandern den Sandstrand Richtung Nord und Süd und bestaunen die vielfälltige Vogel- und Tierwelt. In den Pinien- und Eukalyptuswäldern und an den kleinen Seen sitzen wir mit unserem Fernglas und beobachten die Tiere.

In Coronilla ist Karumbé, ein Zentrum für Meeresschildkröten. An der Atlantikküste von Punta del Diablo bis Barra del Chuy kommen vom November bis April viele Meeresschildkröten von Afrika und Brasilien an. Karumbé kümmert sich um gestrandeten bzw. kranken Tiere. Hier gibt es interessante Tipps für den richtigen Umgang mit ihnen bzw. wo man gut Schildkröten in ihrem natürlichen Umfeld beobachten kann.

Die Stadt Chuy ist von ihrer brasilianischen Schwesternstadt Chui durch die Avenue Internacional Uruguay – Brasil getrennt. Die Besonderheit, eine Freihandelszone zu sein, macht beide Städte zu einem beliebten Einkaufszentrum. Auf uruguayanischer Seite der Strasse findet man die „Free-Shops“, in denen man ohne Steueraufschläge einkaufen kann. Auf der brasilianischen Seite Geschäfte, wo kann man günstig Alltagssachen einkaufen kann. Wir kaufen beidseitig ein und geniessen das grosse Angebot. Der Diesel kostet nur einen Franken der Liter. Sonst bezahlen wir bis 1.80 Fr. für den Liter.

Auf dem Weiterweg besuchen wir die Festung Fuerte de San Miguel. Interessant ist der Mechanismus der Zugbrücke, der Wassergraben und all die Gebäude im Innern die als Museen gestaltet sind. Diese Anlage ist sehr gut restauriert.

Nach dem Ort Cebolliti folgen wir dem Camino a la Balsa bis zur Anlegestelle der Pontonfähre, die Fahrzeuge, Passagiere und auch Tiere kostenlos von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf die gegenüberliegende Seite des Rio Olimar Grande bringt.

Unterwegs fallen uns auf den Weiden die mit Gras bewachsenen Termitenhügel auf, die hier in einer unüberschaubaren Häufigkeit auftreten. Einen der seltenen Ameisenbären sehen wir nicht.

An der Laguna Merin geniessen wir zwei Tage mit „Nichtstun“.

Wir besuchen auf einer gut befahrbaren Erdpiste die alte Poststation mit mautpflichtiger Brücke. Die Poststation war Versorgungs- und Übernachtungs- platz auf dem Weg von Rio Branco nach Melo.

In der Quebrada de los Cuervos wandern wir ins Tal und geniessen die Ruhe und den wunderbaren Sternenhimmel. Dieses Naturschutzgebiet ist eines der bedeutendsten und ältesten des Landes. Bedingt durch das 100m tiefe Tal entwickelt sich dort unten ein feuchtes Mikroklima mit einer besonderen Tier- und Pflanzenwelt. Die Cuervos (Rabengeier), die der Schlucht auch den Namen geben, kreisen über und im Tal.

Schon zum zweiten mal überqueren wir einen grösseren Fluss (Rio Negro) mit einer Pontonfähre. Die Schotterstrasse hört am Fluss auf, und geht auf der anderen Seite weiter. Der Ort San Gregorio de Polanco hat sich zu einem einmalig vorkommenden Freilichtmuseum entwickelt. Wände und Fassaden sind mit Zeichnungen, Malereien oder Reliefs verziert und Skulpturen erheben sich an den verschiedensten Standpunkten. Beim Campingplatz ist ein wunderschöner Sandstrand.

In Tacuarembo informieren wir uns über das bevorstehende Gauchofest, das vom 7. bis 12. März viele Besucher anziehen wird. Wir wollen auch dabei sein.

Im Valle Lunarejo sehen wir erstmals Bisamratten und übernachten direkt am Fluss, wo morgens um vier Gauchos mit ihren Hunden auf dem Weg zu ihren Rindern den Fluss überqueren.

In Artigas erfahren wir, das am Wochenende Karneval ist. Das ist brasilianischer Karneval in verkleinerter Form. Im imposanten Gebäude des Polizeipräsidiums, Jefatura de Policia lädt uns überraschenderweise der Polizeipräsident selbst zu einer Besichtigung der alten Turmuhr mit dem Glockenspiel ein. Die steht natürlich still und müsste mal wieder unterhalten werden.

Um die Zeit bis zum Carnaval zu überbrücken, machen wir einen Abstecher nach Argentinien in die Sümpfe von Iberá. Wir queren etwa 150km durch Brasilien. Wir sind immer wieder überrascht, wie jeder Grenzübertritt anders abläuft. Für unser Fahrzeug brauchen wir eine temporäre Einführungsgenehmigung, sonst kann es Probleme beim Verlassen des Landes geben. Diese zu bekommen braucht lange Geduld. Schliesslich klappt es in Brasilien und Argentinien nach einiger Beharrlichkeit doch.

In den Esteros del Iberá campen wir an der Laguna Iberá. Der meistbesuchte See der Esteros ist auf Bootsausflügen und nächtlichen Safaris leicht zu erkunden. Die Moore, schwimmende Inseln und Kanäle sowie der reiche Wildbestand sind so zu erreichen. Auf einer Bootstour am frühen Abend, einer Wanderung am nächten morgen und auf einer weiteren Bootstour in der Nacht sind wir begeistert von der Vielfalt der Tierwelt. Wir beobachten Kaimane, Wasser-schweine, Jabiru-Störche, Sumpfhirsche, eine verschwindende Schlange und lauschen den Brüllaffen. Manchmal ist der Abstand zu den Kaimanen kaum einen Meter weit. Mit seinen über 350 Vogelarten ist das Schutzgebiet ein ornithologisches Paradies. Zu den buntesten Arten gehören Rotkopfstärling, Mantelkardinal und Rubintyrann. Unter den Wattvögeln finden sich zahlreiche Reiher-, Storch- und Kranicharten. Viele dieser Vögel können wir beobachten. Unsere Fotoapparate laufen heiss. Das ist wircklich eine tolles Erlebnis.

Nach zwei weiteren Grenzübergängen sind wir wieder zurück in Artigas. Wir organisieren Tickets für die Umzüge und freuen uns auf den „Carneval“, der in der Nacht stattfindet. Der Umzug startet um 23Uhr. Vier Sambaschulen nehmen am Umzug teil. Es ist ein nicht enden wollender Zug von tollen Gruppen mit imposanten Umzugswagen, farbenfrohen Kostümen und den typischen knapp bekleideten Sambatänzern. Obwohl der Umzug noch nicht fertig ist, sind wir müde und fahren um vier Uhr morgens zu unserem Übernachtungsplatz 20km ausserhalb am Piedra Pintada zurück. Die Stadt Artigas liegt in einem Gebiet vulkanischen Ursprungs. Aus diesem Grunde findet man ca. 55km von hier entfernt Minen mit Achat- und Amethystvorkommen. Am Spätnachmittag besuchen wir die Abbau- und Verarbeitungsstätten von den Halbedelsteinen.

Nach einem deftigen Asado, dem typischen Grillfleisch ab der Parilla, schauen wir uns den 2. Umzug während der dieser Nacht an. Die ganze Strasse ist schon seit Tagen abgesperrt, der Asphalt weiss gestrichen und hell beleuchtet. So geniessen wir während der 2. Nacht den „Carnaval“ in vollen Zügen.