Januar 2017

Wir fliegen am 26. Dezember 2016 mit der Iberia via Madrid nach Montevideo Uruguay. Alles klappt, und so holt uns Heinz an der Inter-Balenaria bei der Bushaltestelle Paraisa Suiza ab. Den letzten Kilometer über Schotterstrasse zum Camping ist es super, mit unserem Gepäck im Auto zurück zu legen. Unser Camper steht gewaschen da, und wartet, um wieder eingerichtet zu werden. Nach zwei Tagen sind wir wieder eingerichtet, einiges am Auto ist kontrolliert, geschmiert oder gereinigt, die Gasflasche ist gefüllt und der Kühlschrank ist voll. Das neue Mückennetz beim Bett ist montiert und soll uns vor den lästigen Mücken schützen, die uns nach Einbruch der Dunkelheit ans Blut wollen. Die nächsten Tage geniessen wir mit „Nichtstun“, Spaziergängen am Strand oder einkaufen. Es ist heiss und teilweise schwül. Wir müssen uns vor der Sonne schützen, um keinen Sonnenbrand zu bekommen. Silvester feiern wir auf dem Paraisa Suiza bei Heinz und Sylvia und einigen anderen Overlander bei einem feinen Fondue Chinoise. Am 6. Januar 2017 wollen wir eigentlich los, doch Sylvia sagt, dass jetzt gerade Weihnachtsferien seien, und alle Leute auf der Strasse sind. Diesen Trubel wollen wir nicht erleben, und so bleibe wir noch bis am Montag auf dem wunderschönen Platz bei vielen tollen Gesprächen und „Nichtstun“.

Aber jetzt geht es los. In Piriapolis füllen wir die Vorräte nochmals auf und besuchen die Quelle Fuente del Torro im schattigen Wald. Dabei können wir auch einige Leguane beobachten, die von den Leuten immer wieder gefuttert werden. Wir besuchen das Casapueblo des weltbekannten Künstlers Carlos Páez Vilaró am Punta Ballena. Wir kaufen ein Bild, das unser Casa Rodante schmücken soll. Am Abend erleben wir einen traumhaften Sonnenuntergang mit hunderten Zuschauern, die, nachdem die Sonne im Meer unter gegangen ist, voller Freude klatschen. Da bleiben wir gleich für die Nacht wild stehen. Es ist ruhig und angenehm windig kühl. In Punta del Este spazieren wir erst am Rio Plata und dann am Atlantik entlang. Die „Los Dedos“ oder „La Mano“ sind ein Muss für jeden Besucher. Diszipliniert und geduldig wird gewartet, bis jeder mit den „Fingern“ fotografiert wird.

Wir überqueren die bekannte Brücke Puente Leonel Viera und besuchen das Museo del Mar. Es enthält eine Vielzahl von Schätzen wie riesige Walskelette, Seevögel, Klein- und Kleinstlebewesen der Weltmeere, usw. Wir fahren der Küste entlang weiter nach José Ignacio und besteigen den Leuchtturm Faro José Ignacio. Direkt an der Küste campen wir wild. In der Nähe vom letzten Campingplatz dröhnte die ganze Nacht Discomusik, und so geniessen wir den Wind und das Meeresrauschen.

Schon längere Zeit haben wir Probleme mit unserer Camperbatterie. Die lässt sich weder mit den Solarzellen, dem Automotor oder Landstrom nicht mehr richtig laden. Zurück in Maldonado montieren wir eine Neue, und haben wieder genug Strom um autark zu sein.

Wir machen eine Tour ins Landesinnere, Pampa und doch grün. Wir besteigen ein paar Berge und geniessen die Aussichten. Der Höchste ist gerade mal 513m über Meer und voller Windgeneratoren. Wir besuchen zwei Höhlen und entdecken kleine Fledermäuse, die sich von Insekten ernähren, und grosse Vampir-Fledermäuse, die nachts bei den Rindern Blut saugen. Viele Strassen sind nur Schotter und wir geniessen mit unserem 4×4 die ausgewaschenen Strecken. Zurück an der Atlantikküste besuchen wir die Orte mit ihren schönen Leuchttürmen. Die darf man für ein paar Pesos hochsteigen. An der Laguna Rocha können wir eine Vielfalt von Vögeln beobachten. Wir lassen uns Zeit und geniessen das Meer und den Wind. Im Moment sind noch Schulferien und die Dörfer sind überflutet mit Touristen.

Cabo Polonio, eine ziemlich entspannte Hippie- und Surfgemeinde hat keinen Anschluss an das Strassennetz und ist nicht einmal an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Ein einzigartiges Ökosystem mit seiner Felsküste, mit den sich links und rechts ausbreitenden Stränden und den bis zu 70 Meter hohen Wanderdünen sind das grosse Plus. Mit einem umgebauten Lastwagen mit 4×4 Antrieb erreichen wir diesen Ort. Eine Stunde später sind wir mitten in einem heftigen Regenschauer und kommen gegen Abend durchnässt bei unserem Camper an.

Von Puente Valizas fahren wir mit einer Schiffstour den Arroyo Valizas entlang zur Laguna de Castillos um die Ombúes Bäume zu sehen. Der Monte de Ombúes ist eine echte Natursensation, weil hier wahrscheinlich weltweit der einzige Wald steht, der sich aus diesen Solitärbäumen zusammensetzt. Die ältesten Bäume, die botanisch steng genommen zu den Riesengräser gehören (weil sie nicht aus richtigem Holz bestehen), sind 500 Jahe alt.

In Valizas durchwaten wir den Arroyo Valizas und wandern in den Wanderdünen zum Cerro de la Buena Vista. Hier geniessen wir eine herrliche Rundsicht.

Das Fortaleza Santa Thereza ist sehr imposant und amüsant. Die grünen Sittiche begleiten uns überall, seit wir in Uruguay sind.

Heimurlaub……

Danke vielmals für eure wertvollen Tipps und Anregungen zum finden einer Wohnung für unseren Heimurlaub vom 4. Juli 2016 bis 26. Dezember 2016.

Wir werden die 2. Jahreshälfte in Unterägeri wohnen.

Juni 2016

In Villa General Belgrano bei Ralf und Bettina, einem deuschen Paar mit Campingplatz bleiben wir ein paar Tage, um unsere Weiterreise zu planen.

Ralf ist ein wahrer Champion im Geschichen erzählen. Es ist interesant ihm bei seinen Erzählungen zuzuhören. Auch macht er eine wunderbare Assado. Ich glaube wir haben schon ewig lange nicht mehr so viel Fleisch gegessen. Im Ort leben viele eingewanderte Deutsche und Schweizer. Und so könnte man irgendwo in Bayern sein. Bier, Wurst und Dirndl in jedem Schaufenster. Restaurants und Suvenierläden sind hier gleich Tür an Tür.

Wir besuchen Villa Carlos Paz. Eine Attraktion in der Stadt ist eine grosse freistehende Kuckucksuhr „El Reloj Cu cú”.

Bei Cosquin wandern wir auf den Stadtberg Pan de Azúcar. Hier hat man einen guten Überblick über die Stadt und man kann sogar bis nach Córdoba sehen.

Nicht weit von El Cumbre entfernt ist eine einzigartige Rehabilitationsstation für Affen. Brüllaffen und Kapuzieneraffen werden hier wieder sozialisiert. Diese Affen wurden als Junge von Menschen gekauft. Affenhaltung ist aber in Argentinien verboten und so landen die vermenschlichten Tiere in dieser Station. Auf einer Führung konnten wir diverse Affen-Gruppen besuchen und aus nächster Nähe beobachten. Die Informationen von unserem Führer, einem Mitarbeiter der Station, waren sehr lehrreich.

In Villa Valle Maria am Rio Paraná sehen wir die Nachwirkungen der heftigen Niederschläge von Anfang Jahr und noch bis kurz vor unsere Ankunft. Der Fluss ist breit angeschwollen und strömt hier sehr schnell. Die Ufer wurden breit überschwemmt und das Wasser richtete viele Schäden an. Den Parque Nacional Predelta konnten wir deswegen nicht besuchen. Er ist wegen den vielen Überschwemmungen seit letztem Dezember geschlossen.

Im Parque Nacional El Palmar am Rio Uruguay sehen wir die ersten Wasserschweine „Capybara“. Wir beobachten die Tiere lange. Gegen Abend kommen die ersten Vizcacha aus ihren Höhlen. Die sind sich an die Menschen gewöhnt. Ohne Scheu suchen sie ihr Futter um unseren Camper. Einen musste ich verjagen. Er knabberte an unserem Camper. Auch Füchse suchen ihr Futter in Menschennähe. In den gleichen Höhlen wie die Vizcachas hausen auch etwa 80cm lange Leguane. Die können wir bei sonnenbaden beobachten.

Hier ist ein wunderbarer Ort um Vögel zu beobachten.

Weiter über den Fluss sind wir in Uruguay. Laut den Zollpapieren dürfen wir unser Auto ein Jahr in Uruguay behalten. Also kein Problem für unseren Heimaturlaub.

Hier bleiben wir drei Tage auf der Hazienda San Nicanor, an der die Therme San Nicanor angeschlossen ist. Wir stehen alleine mit unserem Auto an der Therme und haben die zwei grossen warmen Becken nur für uns. Am Morgen um Sieben steigen wir jeweils ins Bad und bestaunen den spektakulären und wunderbaren Sonnenaufgang. Oh ist das schön! Zwei Hunde sind an den Thermen unsere treuen Begleiter. Einem konnte ich aus seiner Pfote einen 5mm langen Dorn entfernen. Der Hund hat mich danach aus Freude beinahe „gefressen“.

Nach zwei weiteren Fahrtagen, nach Einkaufen in Montevideo und der Besichtigung von El Águila, einem Haus in Adlerkopfform sind wir wieder bei Silvia und Heinz im Paraiso Suizo. Hier treffen wir schweizer Overlander. Wir haben uns viel von unseren Erfahrungen und Erlebnissen zu erzählen. Das erste mal seit langem, dass wir nicht alleine auf einem Camping sehen. Hier stehen etwa vierzig Camper in allen Grössen zum „Überwintern“. Getrost können wir unser Auto hier stehen lassen.

Wir fliegen nach Iguazú. Zuerst bringt uns Heinz mit dem Auto an die Hauptstrasse nach Montevideo. Dann nimmt uns der Luxusbus mit zum Bus-Terminal in Montevideo. Von da geht es mit dem Taxi an den Hafen zum Buquebus-Terminal und dann mit der Katamaran Speed-Fähre (100km/h) in zwei Stunden nach Buenos Aires. Weiter fahren wir mit dem Taxi zum Aeroparque. Von s fliegen wir mit dem Flugzeug nach Iguazú. Am Flughafen holt uns das Taxi vom Hotel ab. Es hat alles super geklappt. Für diese Reise sind wir den ganzen Tag unterwegs.

Am nächsten Tag besuchen wir auf der brasilianischen Seite den Parque de Aves. In den grossen begehbaren Volieren bestaunen wir die vielfältigen Arten der lokalen Vogelwelt. In den regenwäldern ringsum müsste man einige Tagestouren unsternehmen, um ein paar der scheuen Vögel zu sehen.

Der Grenzübertritt nach Brasilien geht problemlos: Ausreisestempel auf der argentinischen Seite holen; den Einreisestempel in Brasilien organisiert unser Busbegleiter. Stempel Nummer zwei ist im Pass. Am Abend auf dem Rückweg dasselbe in umgekehrter Reihenfolge. Nach dem zweiten Tag haben wir acht weitere Stempel in unseren Pässen.

Die Wasserfälle auf der brasilianischen Seite sind sehr eindrucksvoll. Wir bestaunen die vielen Fälle in allen Grössen, die bis zu 70Meter tief fallen. Hier treffen wir per Zufall Chrissi und Tobias mit der kleinen Anne wieder, die wir zuletzt in Ushuaya getroffen haben. Die Welt ist klein.

Auf der Argentinischen Seite machen wir mehrer Touren auf den vielen Stegen, teilweise direkt über dem Wasser. Die Gischt duscht uns manchmal.

Die Nasenbären und die Kapuziener-Affen sind richtig aufdringlich. Wenn man nicht aufpasst, klauen die alles, was ihnen in die Pfoten kommt. Wir beobachten, wie etwa zwanzig! Nasenbären einer jungen Frau ihr Essen mit einem regelrechten Überfall abnehmen.

Im Bio-Center und im Güira Oga, zwei Parks mit Flora und Fauna fotografieren wir die lokale Tierwelt aus nächster Nähe.

Nach einer Woche sind wir wieder zurück in Uruguay und bereiten uns und unser Auto für das nächste halbe Jahr vor.

Wir fliegen am nächsten Dienstag in den Heimaturlaub in die Schweiz, unser Auto bleibt bei einem schweizer Paar mit etwa 40 anderen Wohnmobilen in Uruguay stehen.

Mai 2016

Die schönsten Naturthermen Chiles, die Termas Geométricas besuchen wir einen ganzen Tag. Rote Holzstege verbinden in einem engen Canyon mit schwarzen Felsen und üppig grüner Vegetation 16 weit auseinander liegende, mit Naturschiefer verkleidete Becken von 35 bis 45 Grad, und kalten Wasserfällen. Ja, das war eine Wohltat für Körper und Sinne.

Im Reserva Huilo-Huilo wandern wir durch schönsten Urwald zu den Wasserfällen Salto Huilo-Huilo und Salto del Puma

In der Nähe von Puerto Fuy liegen Mitten im Wald die beiden originellsten Hotels von ganz Chile. Die Lodge Montaña Mágica, die ahmt in ihrer Form einen Vulkankegel nach und das Hotel Nothofgus, in dem wir fein zu Mittag essen.

In Valdivia besuchen wir den Markt, Mercado fluvial, auf dem es alle Arten von Fisch, Meeresfrüchten, Gemüse und Früchte gibt – die Fischhändler müssen sich der aufdringlichen Seelöwen erwehren, die auf ihre Ration beim Filetieren warten.

Über die Brücke, auf der Isla Teja spazieren wir durch den Botanischen Garten der Universität und den Parque Saval mit den vielen Skulpturen.

Auf dem Camping La Suizandina, der von einem Chilenen und einer Schweizerin geführt wird essen wir unsere Frischwaren. Beim Grenzübertritt nach Argentinien dürfen keine Früchte, Gemüse oder Fleisch mitgeführt werden. Wir besuchen den Wasserfall Salto del Indio im Urwald und die Thermas de Manzanar, wo wir im Freibecken am grünen Flussufer das warme Wasser geniessen.

Nach dem Grenzübertritt, bei dem sich das erste Mal niemand für unseren Camper interessiert hat, fahren wir auf einer Schotterstrasse (ripio) durch schöne Araukarienwälder Richtung Aluminé. In Argentinien ändert sich die Landschaft. Die Pampa hat uns wieder. Wir sind jetzt im Saurierland und besuchen Museos Paleontólgicos. Hier wurden Dinosaurier ausgegraben und ihre rekonstruierten Skelette in den Hallen ausgestellt. Es ist erstaunlich, wie gross diese Tiere waren.

Der Herbst nähert sich seinem Ende und die Laubbäume sind kahl. Es ist regnerisch und die Provinzstrassen verwandeln sich in abenteuerliche Pisten. Wir werden versuchen, soviel wie möglich auf Asphaltstrassen zu fahren. In Chos Malal machen wir einen paar fahrfreie Tage, erledigen unsere elektronische Post und planen unsere Weiterfahrt.

In traumhafter Landschaft geht es den Rio Grande entlang nordwärts. Wir besuchen die Höhlen Caverna de las Brujas, wo wir uns gerade noch einer Führung, die sehr fundiert und interessant ist, anschliessen können. Wir sind zu fünft und kraxeln teilweise auf Knien und Händen tief in die Höhle rein. Unsere Stirnlampen beleuchten die spektakulären Formen. Zwischendurch löschen wir die Lampen. Es ist stockdunkel und man hört nur noch den eigenen Herzschlag. Nach zwei Stunden erblicken wir wieder das Tageslicht.

Es wird mühsam, offene Campingplätze zu finden und so übernachten wir meist wild irgendwo in der Pampa.

Wir fahren in das grösste Skigebiet von Argentinien nach Las Leńas. Der Wintersportort ist bekannt geworden, durch die alljährlich dort stattfindenden Weltcup-Rennen.

Unterwegs überrascht und die kleine Laguna de la Niña Encantada mit ihrer Farbenpracht und ihrer Tierwelt. Erstmals sehen wir Chinchillas.

Die Pozo de las Ánimas, das sind von der Natur geschaffene Wasserbecken tief im Krater, die durch Absacken des Bodens entstanden sind. Wie ist das möglich?

Im Spa-Bereich des Hotels Los Molles geniessen wir die Wärme der Therme und übernachten gleich nebenan.

Das Valle Grande können wir wegen einer unterspühlten Brücke nicht vom Süden her befahren. Später besuchen wir das Tal von Norden her. Es ist wunderbar schön. In San Rafael werden wir von der Polizei an unserem wilden Übernachtungsplatz zur Polizeistation eskortiert, wo wir gegenüber an der lauten Hauptstrasse nächtigen dürfen. Hier besuchen wir auch ein Olivenöl-Museum mit den alten Werkzeugen und Pressen. Dieses ist einer Olivenölfabrik angeschlossen. In der Bodega von Enzo Bianchi lassen wir uns durch eine Führung das Entstehen von Wein und Champagner erklären. In Reyunos im Club Náutica y Pesca finden wir an einem Stausee ein wunderbar schönes Plätzchen zum campen.

Im Parque Nacional Sierra de las Quijadas sehen wir erstmals das Mara Patagonia aus der Nähe. Es ist ein Nagetier, das wie ein Hund sitzt und wie auf Stelzen herumspaziert. Die roten Felsformationen und die Weite de Parks faszinieren uns. Leider können wir keine grösseren Wanderungen im Park unternehmen. Die Wege sind wegen des vielen Regens geschlossen.

In der Regel ist das Wetter hier während dieserJahreszeit schön und trocken, aber dieses Jahr ist alle anders. Mendoza konnten wir nicht besuchen. Dort hat es seit 21 Tagen geregnet. Die Leute sind verzweifelt. Die kennen “unser Winterwetter” nicht. Diverse Pässe über die Sierra de Cordoba sind wegen Schnee und Eis geschlossen, und so müssen wir weite Umwege um das Gebirge fahren.

 

April 2016

Im nördlichen Teil des Parque Pumalin besteigen wir bei Nachmittagssonne den Vulcáno Chaitén. Wir wandern bis zum Punto Mirador und haben eine tolle Sicht auf den noch dampfenden Vulkan. Wir machen noch weitere Wanderungen im Regenwald auf einem Naturlehrpfad, zu den Wasserfällen und zu den Alerce Bäumen.

Weiter geht es mit zwei Fähren bis nach Hornopirén, wo wir eine bezaubernde Küstenstrasse (57km) befahren. Noch eine Fähre und wir sind kurz vor dem Ende der Carretara Austral. Aus dem Auto haben wir Teile der Carretera fotografiert. Hier ein Paar Impressionen.

In Puerto Montt kaufen wir im Jumbo einen ganzen Einkaufswagen voll Frischwaren und füllen unsere Reserven wieder auf.

Von Zeit zu Zeit meldet sich auch der Sensor für den Bremsbelag hinten rechts. In Llanquihue kaufen wir bei Mercedes Kaufmann einen neuen Sensor, den ich später ändern und einbauen will. Im Zapato Amarillo Bed&Breakfast, bei Nadia und Armin einer schweiz-chilenischen Familie dürfen wir Internet benutzen und im warmen Refugio bei einem Fruchtdrink und guten Tipps unsere elektronische Post erledigen. Danke Nadia und Armin.

Wir fahren ins Refugio La Picada auf der Nordseite des Volcán Osorno hoch. (Ein Tipp von Armin). Bei Thomas Held dürfen wir auf dem Parkplatz campieren. Von da aus machen wir eine tolle Wanderung weiter zum Vulkan hoch und halb herum bis zu einem fantastischen Ausblick auf den Lago Todos Los Santos und die Bergketten der Anden. Nach zwei Tagen geht’s weiter auf die Süd-West Seite zum Centro Ski Volcán Osorno. Oben an der Endstation des Sesselliftes sehen wir immer mehr Berge der Anden. Wir können uns kaum satt sehen. Die zweite Nacht lässt und wegen einem heftigen Sandsturm kaum schlafen. Es schüttelt und rüttelt an unserem Sprinter. Das Frühstück geniessen wir weiter unten auf einem windstillen Mirador, wo auch kurz darauf Jörg und Regula, die wir oben im Centro kennen gelernt haben, eintreffen.

Auf der Weiterfahrt leuchtet plötzlich die Motoren-Kontrollampe auf. Wir entschliessen uns, zurück zu Mercedes Kaufmann zu fahren, um das Problem beheben zu lassen. Nach längeren Testfahrten mit Leistungsmessung und Eingriffen in die Elektronik leuchtet die Kontrollampe immer noch. Eigentlich ist alles in Ordnung, nur der 1. Zylinder meldet ab und zu einen elektronischen Fehler. Erst als die Software 2016 heruntergeladen ist, funktioniert alles wieder fehlerlos.

In Aguas Calientes wärmen wir uns in den Thermen auf. Es regnet und es ist kühl. Auf dem Grenzpass zu Argentinien hat es schon einen Hauch Schnee. In Villa la Angostura wandern wir im Parque Nacional Los Arrayanes 13km über die Halbinsel und fahren mit einem Boot wieder zurück. Hier sind die Bäume Arrayanes, die rötlich leuchten.

In San Carlos de Bariloche mieten wir uns bei Juan im Bungalow Nahuel Malal für sechs Tage ein. Das Bungalow liegt direkt am Lago Nahuel Huapi an traumhafter Lage. Hier können wir den Riss in der Frontscheibe bei Alejandro wieder stoppen lassen, die Gasflasche auffüllen und nach dem x-ten Versuch auch Pesos aus einem Geldautomaten ziehen. Hier ändere ich auch den Sensor des Bremsbelages und baue ihn wieder ein. Endlich leuchtet keine Alarmlampe mehr in den Armaturen. Es regnet viel, und so geniessen wir die Zeit im schönen Bungalow.

Es geht wieder los Richtung San Martin de los Andes und in den Parque Nacional Lanin. Wir haben wunderbares Herbstwetter mit schöner, klarer Weitsicht.

Wir überqueren den ersten Pass mit Schnee. Es ist ein mulmiges Gefühl auf Schotterstrasse und Schnee. Aber unser Sprinter meistert die Herausforderung mit bravour.

Der Vulkan Lanin kommt in Sicht. Wir besuchen ihn südlich im Tal am Lago Huechulafquen. Hier werden wir in der Nacht bei Windsturm so richtig durchgeschüttelt. Nördlich, auf dem Weg zum Paso Mamuil Malal am Lago Tromen sehen wir den Vulkan aus einer anderen Sicht. Er ist imposant anzuschauen.

In den Termas de San Luis lassen wir es uns im warmen Wasser gut ergehen. Wir dürfen auf dem Parkplatz übernachten.

Im Parque Nacional Huerquehue wandern wir zu den 3 kleineren Seen, dem Lago Chico, dem Lago Toro und dem Lago Verde. Immer wieder sehen wir die weite Landschaft mit dem Volkán Villarrica, der vor einem Jahr wieder ausgebrochen ist. Wir wollten die interessanten Cuevas (Höhlen) Volcánicas besichtigen. Leider sind die mit Lava zugeschüttet worden.

März 2016

Bei einer zweiten Wanderung, zur Lagune Torre sehen wir über den See und den Gletscher den Cerro Torre, den zweit höchsten Berg hier im Park. Wir fahren in das Tal des Rio de los Vueltos bis zum Lago de Desierto. Von hier aus könnte man zu Fuss oder mit dem Bike auf der Fähre bis zur chilenischen Grenze, etwa 20 km auf dem Land, und mit der nächsten Fähre über den Lago O’Higgins zum Anfang der berühmten Careterra Austral gelangen (total ca. 115 km). Jedoch nicht mit dem Auto.

So fahren wir weiter Richtung Norden über teilweise übelste Schotterstrassen bis zur Estancia La Angostura. Hier in einer Oase mitten in der argentinischen Pampa bleiben wir zwei Tage. Wir geniessen die traumhafte Lage bei Pferden, Rindern, Schafen, Vögeln, Gänse, Flamingos usw. Die Estancia wird noch aktiv betrieben.

Wir besuchen die Cueva de las Manos im Valle Rio Pinturas, wo viele Felszeichnungen zu bestaunen sind.

Die Umgebung ist nur Pampa, aber wunderschöne farbige Erhebungen und Berge machen uns die Fahrt kurzweiliger. Wieder über die Grenze nach Chile Chico fahren wir am grössten See von Chile dem Lago General Carrera entlang. Es ist eine Schotterstrasse über 100km. Nach jeder Kurve traumhafte Ausblicke über den See auf die Anden mit ihren Gletschern. Es sieht immer wieder anders aus. Am Südende des Sees treffen wir auf die berühmte Carretera Austral. 1200km von Villa O’Higgins bis Puerto Montt, war bis vor kurzem noch alles Schotterstrasse, von sehr schlechter bis super Lehmpiste. Heute ist etwa ein viertel asphaltiert. Wir fahren südlich bis Tortel. In dem ärmlichen, aber überaus malerisch mitten im dichten Urwald an einem Meeresarm gelegenen Dorf gibt es nämlich keine Strassen – hölzerne Stege ersetzen die Wege. Die zumeist aus widerstandsfähigem Zypressenholz gebauten Stege winden sich am Ufer entlang und treppauf, treppab in einem wirren Geflecht durchs Dorf.

Jetzt wieder nordwärts besuchen wir den Saltos del Baker. In wilden Strudeln stürzt der Fluss kurz vor dem Zusammenfluss mit dem Rio Nef über eine Stufe. Weiter bestaunen wir in Puerto Tranquilo die Capillas de Mármol. Diese „Marmorkapellen“ sind extravagante Felsformationen in Ufernähe. Felshöhlen aus hellen, vieladrigem Marmor der den See in diversen Farben reflektiert. Wir mieten ein 2-er Kajak und fahren direkt in die Höhlen hinein – ein wunderbares Erlebnis.

Kurz vor Villa Cerro Castillo besuchen wir das Naturdenkmal Manos de Cerro Castillo. Nach der Cueva de las Manos in Argentinien ein 2. Ort, wo die Ureinwohner ihre Felszeichnungen hinterlassen haben. Im Ort wandern wir hoch zur Laguna Castillo, die malerisch zu Füssen der „Schlosszacken“ Cerro Castillo liegt. Von da aus hat man eine überwältigende Aussicht auf das Valle Rio Ibañez. Zudem sieht man die Carretera Austral irgendwo vom Süden kommen und im Norden verschwinden.

In Coyhaique angekommen, plündern wir erstmals die Supermärkte. Endlich wieder frisches Gemüse und reife Früchte. Auf dem Camping treffen wir einige Overlander wieder, die in etwa die gleiche Route gewählt haben. Unten beim Rio Simpson kann man von der Hängebrücke aus den Piedra del Indio über dem Fluss sehen. Diese Felsformation sieht aus, wie ein Indianerkopf.

Im Parque Nacional Queulat wandern wir über eine wackelige Hängebrücke durch Urwälder voller Farn- und Lianengewächse, mit Bambus und Panque Pflanzen zum Ventisquero Colgante, dem „hängenden Gletscher“. Es hat geregnet und ein gewaltiger Schmelzwasserfall und einzelne grössere Eisbrocken stürzen mit gewaltigem Grollen in die Tiefe. Am anderen Tag überqueren wir mit einem Motorboot die Lagune Témpanos und bewundern den Gletscher von unten.

Über dem Abfluss vom Lago Yelcho überspannt eine kolossale Hängebrücke den Rio. Von da aus kann man den Vulkan Corcovado sehen. Welcher ist es wohl? In El Amarillo biegen wir ab, ins Tal des Rio Amarillo in den Parque Pumalin zum grössten privaten Naturschutzgebiet der Welt. Hier wandern wir durch dichte Regenwälder an vielen wilden blühenden Fuchsien vorbei. Immer wieder umschwärmen uns die neugierigen Kolibris. Die Nalca Pflanzen sind eine Besonderheit. Sie ähneln unserem Rhabarber, ihr Stiel wird auch wie Rhabarber gekocht und gegessen. Die Blätter sind nur viel grösser. Theresia geht darin fast verloren. Vom Camping Ventisquero wandern wir dem Rio Amarillo entlang, der ein breites Tal schuf, etwa 10km weit bis fast zu den Gletschern des Michinmahuida.

2008 zerstörte der nahe Vulkan Chaitén mit seiner Aschelawine grosse Teile des Parkes. Man kann die Verwüstungen noch heute gut erkennen. Das Dorf Chaitén wurde komplett entvölkert und zu 40% zerstört. Es entsteht derzeit neu, buchstäblich wie Phönix aus der Asche.

Im nahen Santa Bárbara campen wir wild am Strand mit fast schwarzem Sand. Wir können Delfine und Seelöwen beim Spielen und Futter suchen beobachten.

Februar 2016

Von Ushuaia fahren wir wieder zurück an die chilenische Grenze. In Chile geht es weiter auf Schotterstrassen zum Parque Nacional Pingüino Rey. Da hat sich vor ein paar Jahren eine Kolonie Königspinguine niedergelassen. Das ist die grösste Pinguinart, die wir bis jetzt gesehen haben. Majestätisch standen sie in aller Pracht da, und kümmerten sich um ihren Nachwuchs. Teilweise waren sie noch am Eier ausbrüten oder schon am Kücken füttern.

In Porvenier haben wir einen Platz auf der Fähre über die Magallanes-Strasse für den nächsten Tag reserviert. Mit der Fähre verlassen wir Tierra del Fuego wieder und besuchen die Städte Punta Arenas und Puerto Natales. Da ist alles sehr touristisch. Wir decken uns mit Lebensmittel und mit Wasser für die nächste Woche ein. Im Parque Nacional Torres del Paine gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten.

Am Lago Grey im Park bleiben wir zwei Nächte. Es ist stürmisch und es regnet. Trotzdem wandern wir zur Mirador Glacier Lago Grey, können aber den Gletscher nicht sehen. Unterwegs nach Pudeto am Lago Pehoé bestaunen wir den Salto Explora, einen Wasserfall, wo sich der See über eine enge Stelle etwa 20m ins nächste Becken stürzt. Nach einer Wanderung zum Mirador Condor geniessen wir die weite Aussicht übers Land und sehen die noch mit Nebel verhangenen Torres del Paine. Am Salto Grande bei Pudeto stürzt sich das Wasser vom Lago Nordenskjöld in das Becken vom Lago Pehoé.

Mit dem Katamaranboot fahren wir am nächsten Tag über den See zum Refugio Paine Grande. Da wandern wir 12km zum Glacier Lago Grey und bestaunen den Gletscher aus nächster Nähe. Das Wetter ist wunderbar sonnig und so gelingen auch ein paar gute Fotos. Dieser Abschnitt ist ein Teil vom 8-tägigen Trail rund um die Torres del Paine. Wir begegnen vielen vollbepackten Touristen. Nur kurz machen wir am Glacier Pause, denn wir wollen das letzte Boot zurück zum Auto nicht verpassen.

In Las Torres wollen wir zum Mirador Torres del Paine hoch wandern. Aber das Wetter ist wieder regnerisch und kühl. Auch sind Teile des Wanderweges gesperrt. So verbringen wir die Zeit in einer Hotellobby und begegnen einem Schweizer Professor von der Uni Lausanne, der die Master- und Doktorarbeiten der Studenten vor Ort mit praktischen Feldarbeiten begleitet. Wir erfahren viel Interessantes über den Park. Am Abend besuchen wir seinen Vortrag über das Entstehen der verschiedenen Granitschichten. Am Lago Azul wollen wir die Torres von einer neuen Perspektive sehen. Auch da kann man die Berge nur knapp im Nebelschleier erkennen. Dafür ist rings um die Berge das beste Wetter und wir benötigen meist den ganzen Tag, um von einem Ort zum anderen zu wechseln. Obwohl die Distanzen nicht einmal 50 km sind, machen wir immer wieder Fotostops. Es gibt so vieles zu sehen und zu beobachten. Riesige Guanako-Herden, Füchse, Vögel, Gänse, Flamingos und den imposanten Condor. An einem Ort sehen wir gleich 25 der riesigen Vögel am Himmel kreisen. Der Grund ist ein verendetes Guanako, über das sich die Aasgeier hermachen. Auch ein Fuchs schleicht herum und holt sich seine Ration. Es ist ein traumhaftes Gebiet mit wundervollen Ausblicken, an denen wir uns kaum satt sehen können. Wir haben viele Regenbogen gesehen, seit wir Ushuaia verlassen haben! Wunderschön anzusehen und bezeichnend für das Wetter, das uns begleitet hat. Es hat sehr häufig geregnet und heftige patagonische Winde haben uns oftmals die Harre zersaust und uns im Camper durchgeschüttelt, und trotz Sonnenschein manchmal frieren lassen.

In El Calafate füllen wir wieder unsere Vorräte auf, tanken Euro-Diesel, laden alle Batterien auf, lassen unsere Wäsche waschen und machen uns auf in den Parque Nacional los Glaciares. Wir bestaunen den berühmten Gletscher Perito Moreno, dessen Eiswand, die sogenannte Gletscherzunge, sich 60 Meter hoch und 4 Kilometer breit aus dem Lago Argentino erhebt. Er ist nicht der grösste, aber wohl der spektakulärste patagonische Gletscher.

Es knallt und rumort immer wieder. Grosse Eisstücke lösen sich von der Wand (er kalbert) und donnern mit lauten Getöse in den See. Meist sieht man die fallenden Eisstücke und hört kurz später den Knall. Wenn dann der Fotoapparat bereit ist hat man das Foto. Später fahren wir zum Camping Lago Roca ca. 50km Schotterstrasse und geniessen 2 Tage Ruhe und super Wetter auf dem wohl schönsten und saubersten Camping bis jetzt in Argentinien.

Über El Calafate fahren wir in den nördlichen Teil des Parkes nach El Chaltén. Den Torre Fitz Roy sehen wir schon von weitem auf der Anfahrt dem Lago Viedma entlang. Ein grandioser Anblick lässt uns mehrere Fotostops machen. Wir machen eine Wanderung zum Lago los Tres am Fusse des Fitz Roy. Mächtig steht der berühmte Berg vor uns. Viele Bergsteiger aus aller Welt kommen hier her, um den Berg zu besteigen.

Expedition in die Antarktis 2016

Kurz nachdem wir in Ushuaia angekommen sind, haben wir in der Reiseagentur Rumba Sur ein Last Minute Angebot für eine Expedition in die Antarktis gesehen. Einer Offerte für eine 11-tägige Expedition inklusiv Rundfahrten in und um Ushuaia, warme Kleider und Schuhen konnten wir nicht widerstehen.

 

  1. Tag: Einschiffen am 27. Januar am Nachmittag auf das Expeditionsschiff Sea-Adventurer der Quark Expedition in Ushuaia. Wir bekamen unsere Kabine zugewiesen und wurden auf dem Schiff zum Kennenlernen der Lokalitäten herumgeführt. Kurze Zeit später waren wir schon mitten in einer Evakuierungsübung, voll montiert mit Schwimmweste standen später bei dem uns zugewiesenen Rettungsboot. Bei einem Ernstfall müssen wir auch noch unseren Thermo Neoprenanzug, der unter jedem Bett platziert ist, anziehen.Nach einem feinen Abendessen wurde uns die Expeditionscrew vorgestellt. Die Fahrt durch den Beagle-Kanal verlief ruhig. Kaum in der Drake-Passage angekommen wurde es etwas rauer. Der Kommentar der Crew; wir hätten Glück, so ruhig sei es schon lange nicht mehr gewesen, nahmen wir mit etwas Skepsis auf. Wir wurden in einen unruhigen Schlaf geschaukelt.

 

  1. Tag: Am Morgen nahmen wir eine Tablette gegen Seekrankheit ein. Viel hat die nicht genutzt. Am besten ging es liegend auf dem Bett. Es wurden Vorträge vom Expeditionsteam über Eisberge, Walfische, Seevögel usw. gehalten. Diese waren sehr interessant und haben uns auf die kommenden Tage eingestimmt. Die See blieb gleich, und wir mussten uns immer wieder an den Handläufen mit einer Hand gut festhalten, um nicht von einer Seite auf die andere zu torkeln. Und das ohne Alkohol im Blut!! Es ist schon traumhaft, auf Deck zu stehen und die kühle und raue See zu beobachten zu riechen und zu fühlen.

 

  1. Tag: Gegen Abend sahen wir die ersten Fin-Wale, das sind die zweitgrössten Wale hier in der Antarktis. Der erste Eisberg driftete an uns vorbei und alle standen auf Deck und beobachteten die Ereignisse. Vor dem Nachtessen wurde ein Briefing über den nächsten Tag, unser erster Landgang in der Antarktis, abgehalten. Wir wurden in 5 Gruppen eingeteilt, die dann immer abwechselnd zu den Schlauchbooten, den Zodiaks gerufen werden. Unsere Kleider und Rucksäcke wurden nochmals gereinigt, so dass ja kein Schmutz auf die Antarktische Insel eingeführt wird.

 

  1. Tag: Frühe Tagwache. Die ersten Zodiaks fuhren schon um 8h los. Es regnete und es blies ein kräftiger Wind. Auf der Half Moon Island hatte es mehrere Kolonien brütender Chinstrap-Pinguine. Junge Seelöwen-Männchen spielten und balgten miteinander im Wasser. Ein altes Segelboot aus Holz mit deutscher Flagge lag ebenfalls in der Halbmondbucht vor Anker. Wie lange dauerte wohl dessen Überfahrt durch die Drake Passage? Nach der Rückfahrt auf die Sea Adventurer haben wir zuerst unsere Kleider zum Trocknen aufgehängt. Die Gischt der Wellen haben uns auf dem Zogdiak zum 2. mal an diesem Tag geduscht. Am Nachmittag ging es nochmals los. Es regnete nicht mehr, aber es blies ein starker Wind. Wir besuchten die Whaler’s Bay. Das war einmal eine Walfisch-verarbeitungsstation, wo aus den Fängen Öl produziert wurde. Die Überreste der grossen Verarbeitungsmaschinerien dienen heute als Erzähler der vergangenen Zeit. Wir marschierten ein paar hundert Meter den Strand entlang. Einem Seelöwenmännchen passte das gar nicht. Laut knurrend und brüllend kam es auf mich zu. Ich rannte schneller, als er robben konnte. Ganz am Ende vom Strand sahen wir auch den ersten See-Leopard träge am Strand liegen. Er wies Verletzungen auf, die von einem Orka stammen könnten. Aber es schien ihm gut zu gehen. Mit den Besuchen an Land verging auch unsere Seekrankheit. Endlich mal wieder festen Boden unter den Füssen!

 

  1. Tag: In der Nacht sind wir etwa 120 Meilen weitergefahren. Es war ziemlich stürmisch und manchmal kamen wir uns vor, wie in einer Waschmaschnine. Früh am Morgen fuhren wir in unseren Zodiaks auf Entdeckungsfahrt um die Enterprice Island. Unser Guide Jaymie kommentierte die ganze Ausfahrt über Fauna und Flora. Am Nachmittag blieb ich an Board, weil mich eine Erkältung ziemlich schlapp machte. Theresia machte auf einer weiteren Ausfahrt zum Orne Harbour mit und setzte ihre Füsse zum ersten mal auf das antarktische Festland. Nach dem Abendessen besuchte sie eine Pinguinkolonie auf einer Anhöhe auf Neko Harbour.

 

  1. Tag: Nach einer ruhigen Nacht vor Anker besuchten wir eine weitere Gentoo-Pinguin Kolonie auf Danco Island. Nach einer Wanderungen durch Pinguinkolonien, über dessen „Highways“, gelangten wir auf die Berg-Spitze der Insel. Eine herrliche Rundsicht war die Belohnung für den rutschigen Aufstieg. Hier oben nisteten auch viele Pinguine, die jeden Tag mit einem mindesten halbstündigen Walk ihre Brut erreichte. Nach 3 Stunden erreichte die Sea Adventurer am Nachmittag den Paradise Harbour. Hier wird eine argentinische Forschungsstation betrieben. Ringsum nisten auch hier Pinguine. Die Zodiaks wurden wieder bereitgemacht und los ging es zur Station. Diese besteht aus mehreren Schiffscontainer, die als Workshops und Wohnkabinen umfunktioniert wurden. Später gingen wir auf Walsuche. Wir haben aber keine gesichtet. Dafür bestaunten wir die traumhaft schönen Eisberge und Eisschollen, auf denen diverse Robbenarten ihr Schläfchen hielten.

 

  1. Tag: In den Yalour-Islands machten wir einen fantastischen Cruise mit den Zodiaks in die traumhafte Gletscher und Eislandschaften. Wir fuhren durchs Packeis zu den schwimmenden Eisskulpturen, die uns immer wieder faszinierten. Pinguingruppen oder die Crapeater-Seals auf den Eisschollen waren ein beliebtes Fotosujet. Am Nachmittag besuchten wir eine weitere Pinguinkolonie am Jougla-Point und gegen Abend haben wir am allersüdlichsten Postoffice der Welt, bei der Forscherstation der Briten; Port Lockroy (über diesen Ort gibt es einen interessanten Dok-Film) unsere Postkarten in den Briefkasten geworfen. Am Abend wagten noch einige wagemutige Mitpassagiere einen Sprung ins kalte Antarktiswasser. Brrrrrrr….. Zum Barbeque am Abend sassen wir mit zwei geladenen Mitarbeiter der Poststation am gleichen Tisch. Es war sehr interessant zu erfahren, was die hier alles betreiben.

 

  1. Tag: Morgens schon um sieben fuhren wir mit dem Zodiak los, um Wale Rund um Melchior Island zu suchen. Heute hatten wir Glück. Etwa eine Stunde lang folgten wir mit dem Schlauchboot im Schritttempo den Walen, die immer wieder auftauchten um laut Luft zu holen. Zwischendurch zeigten sie ihre Schwanzflossen und tauchten für ein paar Minuten ab. Es war ein spannendes Erlebnis, den Walen so nahe zu sein. Gespannt waren wir immer wieder, wo sie auftauchen würden. Nachher fuhren wir in einer rasanten Fahrt über hohe dünende Wellen Richtung Sea Adventurer. Unterwegs sahen wir immer wieder gigantische Eisberge, die uns in ihrer Form, Struktur und blauen Farbe begeisterten. Pünktlich waren wir zum Frühstück um 9:30h zurück. Das war unser letzter Ausflug mit den Zodiaks. Die Anker wurden gelichtet und die Rückfahrt Richtung Drake-Passage und Ushuaia wurde angetreten. Sobald mal Wale sehen konnte, wurden wir auf Deck gerufen, wo wir die imposanten Tiere beobachten konnten.

 

  1. Tag: Die meiste Zeit verbrachten wir in der Kajüte beim Nachschlafen. Es wurden wieder mehrere Vorträge des Expeditionsteams gehalten. Das war sehr interessant und kurzweilig. Bei der Querung der Drake Passage hatten wir wieder Glück. Es war eine „ruhige“ See, trotzdem wurden wir teilweise kräftig durchgeschüttelt.

 

  1. Tag: Nachdem die Stiefel und die Lifewest zurückgegeben wurden, wurden wir nach dem Schlussbriefing vom Kapitän zum Apèro eingeladen. Die warme knallgelbe Quark-Expedition Jacke durften wir behalten.

 

  1. Tag: Ankunft in Ushuaia. Nach dem Frühstück wurden alle Passagiere ausgeschifft, die einen direkt zum Flughafen, andere in ihre Hotels und wir fuhren mit dem Taxi zu unserem Casa rollante.

 

Es war ein wundervolle Zeit, die wir in der Antarktis erleben durften. Die Eindrücke, die wir erhalten haben, sind fast nicht zu beschreiben. Alles hat reibungslos geklappt, das Expeditionsteam hat ihr Wissen mit Freude an uns weitergegeben und sie waren immer zu einem „Talk“ bereit. Am Hotelbetrieb auf dem Schiff gibt es nichts auzusetzten. Alle waren immer zurvorkommend und aufgestellt. Auch die Schiffs-Crew, der Kapitän und die Offiziere haben tolle Arbeit geleistet.

Januar 2016

Wir wünschen euch allen von Herzen einen guten Start ins neue Jahr.

Wir haben den Jahresbeginn auf der Península Valdés verbracht. Auf Schotterpisten haben wir die Ostküste von Süd; Punta Delgada über Punta Cantor bis Punta Norte im Norden erkundet, und haben vieles über die Tierwelt hier erfahren. Besonders in Punta Delgada hat uns eine Führerin nahe zu den Seelöwen und den Seeelefanten geführt und uns so viele Eigenschaften dieser Tierarten näher gebracht.


Nochmals über Puerto Madryn sind wir durch die Pampa nach Punte Tombo an der Atlantikküste gefahren. In diesem Park nisten tausende Mangallan Pinguine.


In Puerto Deseado konnten wir auf einem Bootsausflug Kormorane und Möwen beim Nisten beobachten. Tonina Overa eine kleine Delfinart hat uns begleitet. Bei einem weiteren Bootsausflug auf die Isla de los Pájaros haben wir Seelöwen im Wasser schwimmen gesehen und wir sassen mitten in einer Kolonie der etwas kleineren Pingüinos Penacho Amarillo mit ihren lustigen Kopffedern.


Weiter im Landesinnern im Parque Nacional de Bosque Petrificados liegen riesige versteinerte Baumstämme.
Im Parque Nacional Monte Leon konnten wir am Abend bei Ebbe eine kleine Wanderung unterhalb der Klippen machen, wo sonst bei Flut grosse Wellen branden.


Die Pampa wurde immer eintöniger, nur noch Wiesenbüschel und flach bis zum Horizont. Auch weht ein heftiger Gegenwind. Unser Auto hatte richtig zu kämpfen und der Dieselverbrauch ist um einen Viertel angestiegen. Auf den vielen Schotterstrassen muss uns ein Stein den Bremsbelagsensor abgeschlagen haben.
Eine Anzeige im Display machte uns darauf aufmerksam. In einer Garage konnte der Sensor ausser Betrieb genommen werden, sodass keine Anzeige mehr störte. Wir bekamen Kaffee, free WIFI und bequeme Sofas. Als wir bezahlen wollten, waren wir sehr überrascht, dass dieser „kleine Service“ nichts kostete, obwohl sich zwei Mechaniker um das Problem kümmerten.
Bei der Fähre über die Magellanstrasse lernten wir Rudolf und Ursula kennen, die mit einem gemieteten Auto 2 Wochen in Patagonien unterwegs sind. Spontan sind wir in Rio Grande in ihrem Hotel zum Nachtessen eingeladen worden. Nochmals Dank an Ruedi und Ursi.
Je näher wir Ushuaia kommen, desto mehr Bäume, Wälder und Berge wechseln am Strassenrand ab. Es sieht ähnlich aus, wie bei uns auf den Bergweiden.

Ushuaia ist die südlichste Stadt Argentiniens und liegt am Beagle-Kanal. Das Wort „Ushuaia“ kommt aus der Sprache der Ureinwohner Yámana und bedeutet so viel wie „Bucht, die nach Osten blickt“. Hier wollen wir ein paar Tage bleiben. Wir besuchen den Parque Nacional Tierra del Fuego und erkunden den Park mit ein paar interessanten Wanderungen. Es ist kühl und windig. Die Berge ringsum haben teilweise noch Schneeflecken. Trotzdem sehen wir viele Tiere. Allerdings wurden die meisten Arten einmal hier ausgesetzt. So zum Beispiel der Bieber, der Rotfuchs, Kaninchen und Hasen, die Seeforelle usw. In Ushuaia hat es auch ein Skigebiet. Das sind wir in gut 30min. hochgewandert und haben eine tolle Aussicht auf die Stadt und den Beagle Kanal genossen. Auf einem Ausflug mit einem Katamaranboot sind wir nahe an Kormoran-, Pinguin- und Seelöwenkolonien herangekommen. Hier haben wir zu ersten mal zwei verirrte Königspinguine gesehen. Im Hintergrund immer wieder die tolle Kulisse der Schneeberge. Etwa 80km östlich von Ushuaia wurden wir durch die Geschichte und das Museum der Estancia Harberton geführt. Dies war die erste Estancia hier in Süden. Bis vor 20 Jahren wurden hier noch 9000 Schafe gehalten. Heute werden nur noch Touristen durch das Gelände geführt.

Am Mittwoch geht es los Richtung Antarktis. Wir haben eine 11-tägige Schiffsreise in das ewige Eis gebucht.

Dezember 2015

Am 7. Dezember morgens um 6h hat die Grande Atlantico im Hafen von Montevideo festgemacht.
Jetzt geht es mit unserem Camper ans Abenteuer Südamerika. Nachdem ich Theresia in der Schule La Herradura abgeholt habe, sind wir zu Silvia und Heinz ins Paraiso Suiza ca. 80km östlich von Montevideo gefahren. Die beiden sind vor 20 Jahren ausgewandert und auf ihrem Platz treffen sich die Overlander, um eine Reise zu beginnen oder zu beenden, oder auch nur um einen Zwischenhalt zu machen. Das Paraiso Suiza liegt 2 Fussminuten vom Rio Plata entfernt, der an dieser Stelle fast 200km breit ist. Es ist ein guter Ort, um den Camper fertig einzurichten. Eine Woche sind wir geblieben, und haben mit anderen Reisenden Erfahrungen ausgetauscht.
In Cologna de Sacramento haben wir unter Palmen mit kreischenden Papageien genächtigt.

Am frühen Morgen um 4:30h hat uns die Fähre Buquebus in 3 Stunden nach Buenos Aires gebracht. In einem Einkaufszentrum haben wir uns vorerst mit Geld und Esswaren versorgt. Bei Cristian und Sebastian von Andean Roads haben wir einen guten Ausgangsplatz für Buenos Aires gefunden. Mit dem Taxifahrer Oscar sind wir mitten in die Grossstadt gefahren und haben fürs erste eine Stadtrundfahrt unternommen. Am nächsten Tag führte uns Alejandro Stunden durch die pulsierende Stadt. Er hat uns beim Kauf eines lokalen Natels unterstützt, sodass wir nicht immer auf WIFI angewiesen sind. Es lohnt sich, mit einem Reiseleiter die Stadt zu erkunden. Er hat uns viel von der Stadt gezeigt und erklärt. Wir sind oftmals in interessante Gebäude rein, die wir ohne ihn gar nicht beachtet hätten. Das Zentrum von Buenos Aires ist ein richtiger Zeit- und Landesmix der Architektur. Der Autoverkehr ist brodelnd. Weitere 3 Tage haben wir die Innenstadt und die bekannten Plätze besucht.

Am frühen Morgen vor dem grossen Verkehr verlassen wir Buenos Aires. Eine halbe Stunde dauert die Fahrt auf der Autobahn aus dem gepflegten Stadtzentrum durch eher arme heruntergekommene Stadtviertel. Die Pampa mit ihren ausgedehnten Feuchtgebieten begeistert uns mit ihrer vielfältigen Landschaft und unzähligen Vogelarten. Landwirtschaftlich genutzte Gebiete verschmelzen mit unbewirtschafteten Feuchtzonen, Seen und Bächen zu einem riesigen bunten Flickenteppich. Wir nächtigen meist an einem See auf einem Municipal Camping mit einigen Feuerstellen und Sitzgelegenheiten. Die Sanitäranlagen sind vielfach in einem desolaten Zustand. Gegen Süden zeichnen sich die Hügel der Sierra Ventana am Horizont ab. Die schroffen, steinigen Erhebungen erreichen circa eine Höhe von 1200m. Der Cerra Ventana, der nach seinem Felsenfenster benannt ist, ist wohl der bekannteste und meist begangene Gipfel im Parque Provincial Ernesto Tornquist Gebiet. Wir begnügen uns mit einer einstündigen Kletterpartie ein Bachbett hoch zur Garganta Olvidada. Das Thermometer steigt gegen 40 Grad. Am Ausgangspunkt unserer schweiss treibenden Aktion entdeckt Beat einen Kupferleguan. Der ist mit Schwanz gut einen Meter lang. Nach einer Übernachtung in Bahia Blanca am Atlantik passieren wir zwei Lebensmittel – Kontrollstellen. Dies soll verhindern, dass Fruchtfliegen und die Maul- und Klauenseuche jemals nach Patagonien eingeschleppt werden. Die beiden jungen Kontrolleure bitten um Einlass in unsere Wohnkabine und fragen nach Fleischprodukten und Früchten. Wir führen kein Fleisch mit uns und zeigen ihnen die in Stücke geschnitten Früchte, die wir in einen Plastiksack eingeknüpft haben. Erneut die Frage nach Carne (Fleisch). Nach dem wir wieder verneinen entschuldigen sie sich für die Störung, wünschen uns gute Reise und lassen uns zufrieden passieren. Wieder in der Pampa sichten wir Nandus, einzeln und in Gruppen. Die Vorfreunde auf baldige Tierbeobachtungen wächst. In El Condor ist eine riesige Kolonie von Felsensittiche am nisten, die ihre Jungen gross ziehen. Es ist ein lautes Gezeter. Die Sittiche sind die reinsten Flugakrobaten. Paarweise oder in ganzen Scharen fliegen sie über die Klippen. Die Stromleiteungen hängen unter der tausendfachen Belastung richtig durch.

Auf einer ca. 180km langen Schotterpiste machen wir und unser Auto die ersten Erfahrungen weg vom Asphalt. Wir haben die Fahrt entlang der Atlantikküste richtig genossen. Weiter Richtung Süden wechselt die Pampa ihr Gesicht. Es wird nicht mehr bewirtschaftet und wird richtig wild. Ab und zu sichten wir Guanakos und freuen uns auf weitere Begegnungen.