Island 2019

Island, wir sind unterwegs in Island!

Wir nehmen uns Zeit für die Anfahrt nach Hirtshals in Dänemark, wo wir am 11. Mai 2019 mit der Fähre über die Färöer-Inseln nach Seydisfjördur in Island überschiffen werden. Wir fahren dem Rhein entlang über die Loreley, Köln, Ostfriesland und Cuxhaven nach Dänemark und an der Ostküste hoch bis Hirtshals. Wir geniessen die längere Anfahrt. Das Wetter ist kühl, nass und teilweise sonnig. Wir passen uns schon ans Islandwetter an.

In Hirtshals sehen wir die Fähre Norröna einlaufen. Noch ein paar letzte Einkäufe für die Überfahrt tätigen und dann stehen wir schon zum Einchecken bereit. Die Überfahrt verläuft ruhig, aber es weht ein bissiger Wind. Die Fähre ist ziemlich voll. Es sind mehrere Gesellschaften mit Reisebussen unterwegs.

Wir stehen auf Deck und verfolgen die Einfahrt der Norröna in den Fjord der Insel aus Feuer und Eis. Die Sonne lacht übers Meer und die noch teilweise mit Schnee bedeckten Berge. Vor uns liegt eine spannende Reise um die grösste Vulkaninsel der Welt.

Im Nordosten der Insel starten wir der Küste entlang, weg von der Ringstrasse auf teilweise gut fahrbaren Schotterstrassen. Schon schnell sehen wir die ersten putzigen Papageientaucher. Die sind auch erst seit etwa Anfang Mai aus ihrem Winterquartier zurück.

Weiter fahren wir der Nord-Ost Küste entlang von Husey über Vopnafjördur, Bakkafjördur, Porshöfn bis zu Leuchtturm Fontur. Meist sind wir auf Schotterstrassen und Wegen nur für 4×4 Fahrzeuge unterwegs. Wir sehen traumhafte Küsten, Vogelfelsen, Kirchlein und Leuchttürme.

In Island ist es verboten wild zu campieren. Auf vielen Campingplätzen sind wir zu dieser Jahreszeit und abgelegenen Orten meist alleine. Überall kann man gut entsorgen und das Wasser ist immer trinkbar. Es ist kalt und das Wetter ändert immer wieder. Vom Schneesturm über Regen und Sonnenschein erleben wir alles.

Weiter der Küste entlang über Raufarhöfn, Kopasker und Asbyrgi fahren wir nach Husavik. Unterwegs halten wir immer wieder, ziehen die Wanderschuhe und warme Sachen an und machen kurze und längere Wanderungen den Küsten entlang. Immer ist der Regenschutz mit dabei. Ohne die winddichten Kleider würden wir recht frieren. Wasserfälle sind in Island überall anzutreffen. Die bekanntesten sind der Dettifoss und der Godafoss.

In Husavik buchen wir eine Bootstour um Wale zu beobachten. Wir werden warm eingekleidet und fahren mit dem Speedboot in den Skjalfandi-Fjord. Der Kapitän weiss wo die Wale anzutreffen sind und so sehen wir Buckelwale und Minkewale. Allerdings tauchen sie immer wieder ab um Krill zu fressen.

In Myvatn, dem Mückensee, besuchen wir die blubbernden Vukankegel Namafjall. Es stinkt nach Schwefel und überall dampft es. Den Kratersee Viti umwandern wir und geniessen die wunderbare Aussicht. Überall dampft es. Manchmal sogar recht heftig. Wir wandern im Dimmuborgir und bestaunen die Felsskulpturen, die die Lava erschaffen hat. Wir besteigen den Hverfjall-Krater. Es ist kalt und es weht ein bissiger Wind. So bleiben wir nur kurz auf dem Kraterrand.

Zum Erholen wärmen wir uns im Myvatn Naturebath wieder auf.

In Höfdi am Myvatnsee sehen wir viele Wasservögel und die bizarren Lavatürme. Im Gebiet bei Skutustadier sind noch einige Pseudokrater noch nicht mit Gras überwachsen.

Wir verlassen Myvatn und fahren durch wunderbare Landschaften teilweise auf Schotterstrassen wieder an die Nordküste. In Laufás bestaunen wir einen Torfhof, wie sie früher gebaut wurden. Akureyri ist die nächste grössere Stadt, wo wir unsere Vorräte wieder auffüllen. Die traumhafte Küste am Eyjafjördur geniessen wir mit vielen Fotostops. Wann immer möglich fahren wir direkt der Küste entlang.

Die Vogelwelt hier ist enorm vielfälltig. Immer wieder gelingt es uns nahe an die Vögel zu gelangen, um Fotos zu machen. Überall treffen wir immer wieder auf Schafe. Es gibt hier in Island etwa 20 Rassen, die sehr gepflegt werden. 2-3 Jungtiere folgen ihren Müttern. Islandponys gibt es in allen Farbvarianten.

Wir verlassen die Küste und wollen die Insel durch das Hochland queren. Auf mehr oder weniger guten Schotterstrassen ziehen wir eine riesige Staubwolke hinter uns her. In Hveravellir sehen wir die Gletscherkappen vom Langjökull und vom Hofsjökull. Hier im Lavagebiet finden wir wieder Hot Pots, in denen wir genüsslich die Seele baumeln lassen.

Im Kerlingafjöll finden wir eine wunderbare Landschaft im Geothermalgebiet. Überall dampft und zischt es. Im Hochland wird die Strasse ruppiger und die Staubfahne von unserem „Geissli“ (unser Camper hat schon viele heikle Schotterstellen mit bravur überwunden ) wird immer länger. Am Ende der Schotterstrecken und der Querung des Hochlandes sehen wir einen der meist besuchten Wasserfälle von Island; den Gullfoss. Wuchtig fällt das Wasser in die Tiefe. Nur ein paar Kilometer weiter schiesst ein Geysir regelmässig im Abstand von ein paar Minuten in die Höhe. Wir sind wieder bei den Touristen. Busweise werden sie herbeigeführt.

In Pingvellir trifften die amerikanische und die europäische Kontinentalplatten auseinander. Dadurch hat die Natur eine faszinierende Landschaft gestaltet. Weiter südlich umrunden wir den Kratersee Kerid. In ganz Island hat es viele kleine Kirchlein. Viele davon besuchen wir. Viele Wasserfälle sind richtige Magnete. Es zieht uns immer wieder dahin. Für einige fahren wir ziemlich weit über ruppige Schotterstrassen, um die Kraft der Fälle zu bestaunen.

Auf einem abgelegenen einsamen Campingplatz erleben wir die erste Stunde von einem Islandfohlen. Wir sind im Süden Richtung Reykiavik unterwegs und bestaunen die wunderbare Vogelwelt. Immer wieder gelingt es uns Fotos von Vögeln mit ihren Jungen zu machen.

Aus einiger Entfernung sieht man den Vulkan Hekla und den im 2010 ausgebrochene Eyjfjalajökull. Das Wetter ist wieder sehr bewölkt und kühl. Trotzdem wandern wir zum Reykjadalur und baden! in einem Bergbach. Das ist möglich, weil ein Bach mit heissem Wasser und ein Bach mit kaltem Wasser zusammenfliessen. Geführt besuchen wir eine Lavahöhle, die etwa vor 5000Jahren entstanden ist. Die Erklärungen der Guide sind sehr interessant. Durch die eisen- und sulfathaltige erstarrte Lava entstanden wunderbare farbige Formationen.

Reykjavik ist unsere nächste Station. Die Hauptstadt ist sehr angenehm, keine Hektik und überschaubar. Wir machen eine Stadtrundfahrt mit dem Hop on Hop off Bus und schauen uns die tollen Sehenswürdigkeiten an.

Es ist Zeit, Theresia an den Flughafen von Keflavik zu bringen. Sie fliegt nach Kloten, um so der Seekrankheit auf dem Fährschiff zu umgehen. Ich reise weiter in die Westfiorde und umrunde die traumhaften Landschaften. Nachher geht die Fahrt weiter zum Fährhafenin Seydisfjordur, wo ich am nächsten Donnerstag einschiffen werde.

Island ist ein fantastisches Land. Wir haben noch lange nicht alles gesehen. Wir kommen bestimmt wieder.