Mai 2016

Die schönsten Naturthermen Chiles, die Termas Geométricas besuchen wir einen ganzen Tag. Rote Holzstege verbinden in einem engen Canyon mit schwarzen Felsen und üppig grüner Vegetation 16 weit auseinander liegende, mit Naturschiefer verkleidete Becken von 35 bis 45 Grad, und kalten Wasserfällen. Ja, das war eine Wohltat für Körper und Sinne.

Im Reserva Huilo-Huilo wandern wir durch schönsten Urwald zu den Wasserfällen Salto Huilo-Huilo und Salto del Puma

In der Nähe von Puerto Fuy liegen Mitten im Wald die beiden originellsten Hotels von ganz Chile. Die Lodge Montaña Mágica, die ahmt in ihrer Form einen Vulkankegel nach und das Hotel Nothofgus, in dem wir fein zu Mittag essen.

In Valdivia besuchen wir den Markt, Mercado fluvial, auf dem es alle Arten von Fisch, Meeresfrüchten, Gemüse und Früchte gibt – die Fischhändler müssen sich der aufdringlichen Seelöwen erwehren, die auf ihre Ration beim Filetieren warten.

Über die Brücke, auf der Isla Teja spazieren wir durch den Botanischen Garten der Universität und den Parque Saval mit den vielen Skulpturen.

Auf dem Camping La Suizandina, der von einem Chilenen und einer Schweizerin geführt wird essen wir unsere Frischwaren. Beim Grenzübertritt nach Argentinien dürfen keine Früchte, Gemüse oder Fleisch mitgeführt werden. Wir besuchen den Wasserfall Salto del Indio im Urwald und die Thermas de Manzanar, wo wir im Freibecken am grünen Flussufer das warme Wasser geniessen.

Nach dem Grenzübertritt, bei dem sich das erste Mal niemand für unseren Camper interessiert hat, fahren wir auf einer Schotterstrasse (ripio) durch schöne Araukarienwälder Richtung Aluminé. In Argentinien ändert sich die Landschaft. Die Pampa hat uns wieder. Wir sind jetzt im Saurierland und besuchen Museos Paleontólgicos. Hier wurden Dinosaurier ausgegraben und ihre rekonstruierten Skelette in den Hallen ausgestellt. Es ist erstaunlich, wie gross diese Tiere waren.

Der Herbst nähert sich seinem Ende und die Laubbäume sind kahl. Es ist regnerisch und die Provinzstrassen verwandeln sich in abenteuerliche Pisten. Wir werden versuchen, soviel wie möglich auf Asphaltstrassen zu fahren. In Chos Malal machen wir einen paar fahrfreie Tage, erledigen unsere elektronische Post und planen unsere Weiterfahrt.

In traumhafter Landschaft geht es den Rio Grande entlang nordwärts. Wir besuchen die Höhlen Caverna de las Brujas, wo wir uns gerade noch einer Führung, die sehr fundiert und interessant ist, anschliessen können. Wir sind zu fünft und kraxeln teilweise auf Knien und Händen tief in die Höhle rein. Unsere Stirnlampen beleuchten die spektakulären Formen. Zwischendurch löschen wir die Lampen. Es ist stockdunkel und man hört nur noch den eigenen Herzschlag. Nach zwei Stunden erblicken wir wieder das Tageslicht.

Es wird mühsam, offene Campingplätze zu finden und so übernachten wir meist wild irgendwo in der Pampa.

Wir fahren in das grösste Skigebiet von Argentinien nach Las Leńas. Der Wintersportort ist bekannt geworden, durch die alljährlich dort stattfindenden Weltcup-Rennen.

Unterwegs überrascht und die kleine Laguna de la Niña Encantada mit ihrer Farbenpracht und ihrer Tierwelt. Erstmals sehen wir Chinchillas.

Die Pozo de las Ánimas, das sind von der Natur geschaffene Wasserbecken tief im Krater, die durch Absacken des Bodens entstanden sind. Wie ist das möglich?

Im Spa-Bereich des Hotels Los Molles geniessen wir die Wärme der Therme und übernachten gleich nebenan.

Das Valle Grande können wir wegen einer unterspühlten Brücke nicht vom Süden her befahren. Später besuchen wir das Tal von Norden her. Es ist wunderbar schön. In San Rafael werden wir von der Polizei an unserem wilden Übernachtungsplatz zur Polizeistation eskortiert, wo wir gegenüber an der lauten Hauptstrasse nächtigen dürfen. Hier besuchen wir auch ein Olivenöl-Museum mit den alten Werkzeugen und Pressen. Dieses ist einer Olivenölfabrik angeschlossen. In der Bodega von Enzo Bianchi lassen wir uns durch eine Führung das Entstehen von Wein und Champagner erklären. In Reyunos im Club Náutica y Pesca finden wir an einem Stausee ein wunderbar schönes Plätzchen zum campen.

Im Parque Nacional Sierra de las Quijadas sehen wir erstmals das Mara Patagonia aus der Nähe. Es ist ein Nagetier, das wie ein Hund sitzt und wie auf Stelzen herumspaziert. Die roten Felsformationen und die Weite de Parks faszinieren uns. Leider können wir keine grösseren Wanderungen im Park unternehmen. Die Wege sind wegen des vielen Regens geschlossen.

In der Regel ist das Wetter hier während dieserJahreszeit schön und trocken, aber dieses Jahr ist alle anders. Mendoza konnten wir nicht besuchen. Dort hat es seit 21 Tagen geregnet. Die Leute sind verzweifelt. Die kennen “unser Winterwetter” nicht. Diverse Pässe über die Sierra de Cordoba sind wegen Schnee und Eis geschlossen, und so müssen wir weite Umwege um das Gebirge fahren.