Juni 2016

In Villa General Belgrano bei Ralf und Bettina, einem deuschen Paar mit Campingplatz bleiben wir ein paar Tage, um unsere Weiterreise zu planen.

Ralf ist ein wahrer Champion im Geschichen erzählen. Es ist interesant ihm bei seinen Erzählungen zuzuhören. Auch macht er eine wunderbare Assado. Ich glaube wir haben schon ewig lange nicht mehr so viel Fleisch gegessen. Im Ort leben viele eingewanderte Deutsche und Schweizer. Und so könnte man irgendwo in Bayern sein. Bier, Wurst und Dirndl in jedem Schaufenster. Restaurants und Suvenierläden sind hier gleich Tür an Tür.

Wir besuchen Villa Carlos Paz. Eine Attraktion in der Stadt ist eine grosse freistehende Kuckucksuhr „El Reloj Cu cú”.

Bei Cosquin wandern wir auf den Stadtberg Pan de Azúcar. Hier hat man einen guten Überblick über die Stadt und man kann sogar bis nach Córdoba sehen.

Nicht weit von El Cumbre entfernt ist eine einzigartige Rehabilitationsstation für Affen. Brüllaffen und Kapuzieneraffen werden hier wieder sozialisiert. Diese Affen wurden als Junge von Menschen gekauft. Affenhaltung ist aber in Argentinien verboten und so landen die vermenschlichten Tiere in dieser Station. Auf einer Führung konnten wir diverse Affen-Gruppen besuchen und aus nächster Nähe beobachten. Die Informationen von unserem Führer, einem Mitarbeiter der Station, waren sehr lehrreich.

In Villa Valle Maria am Rio Paraná sehen wir die Nachwirkungen der heftigen Niederschläge von Anfang Jahr und noch bis kurz vor unsere Ankunft. Der Fluss ist breit angeschwollen und strömt hier sehr schnell. Die Ufer wurden breit überschwemmt und das Wasser richtete viele Schäden an. Den Parque Nacional Predelta konnten wir deswegen nicht besuchen. Er ist wegen den vielen Überschwemmungen seit letztem Dezember geschlossen.

Im Parque Nacional El Palmar am Rio Uruguay sehen wir die ersten Wasserschweine „Capybara“. Wir beobachten die Tiere lange. Gegen Abend kommen die ersten Vizcacha aus ihren Höhlen. Die sind sich an die Menschen gewöhnt. Ohne Scheu suchen sie ihr Futter um unseren Camper. Einen musste ich verjagen. Er knabberte an unserem Camper. Auch Füchse suchen ihr Futter in Menschennähe. In den gleichen Höhlen wie die Vizcachas hausen auch etwa 80cm lange Leguane. Die können wir bei sonnenbaden beobachten.

Hier ist ein wunderbarer Ort um Vögel zu beobachten.

Weiter über den Fluss sind wir in Uruguay. Laut den Zollpapieren dürfen wir unser Auto ein Jahr in Uruguay behalten. Also kein Problem für unseren Heimaturlaub.

Hier bleiben wir drei Tage auf der Hazienda San Nicanor, an der die Therme San Nicanor angeschlossen ist. Wir stehen alleine mit unserem Auto an der Therme und haben die zwei grossen warmen Becken nur für uns. Am Morgen um Sieben steigen wir jeweils ins Bad und bestaunen den spektakulären und wunderbaren Sonnenaufgang. Oh ist das schön! Zwei Hunde sind an den Thermen unsere treuen Begleiter. Einem konnte ich aus seiner Pfote einen 5mm langen Dorn entfernen. Der Hund hat mich danach aus Freude beinahe „gefressen“.

Nach zwei weiteren Fahrtagen, nach Einkaufen in Montevideo und der Besichtigung von El Águila, einem Haus in Adlerkopfform sind wir wieder bei Silvia und Heinz im Paraiso Suizo. Hier treffen wir schweizer Overlander. Wir haben uns viel von unseren Erfahrungen und Erlebnissen zu erzählen. Das erste mal seit langem, dass wir nicht alleine auf einem Camping sehen. Hier stehen etwa vierzig Camper in allen Grössen zum „Überwintern“. Getrost können wir unser Auto hier stehen lassen.

Wir fliegen nach Iguazú. Zuerst bringt uns Heinz mit dem Auto an die Hauptstrasse nach Montevideo. Dann nimmt uns der Luxusbus mit zum Bus-Terminal in Montevideo. Von da geht es mit dem Taxi an den Hafen zum Buquebus-Terminal und dann mit der Katamaran Speed-Fähre (100km/h) in zwei Stunden nach Buenos Aires. Weiter fahren wir mit dem Taxi zum Aeroparque. Von s fliegen wir mit dem Flugzeug nach Iguazú. Am Flughafen holt uns das Taxi vom Hotel ab. Es hat alles super geklappt. Für diese Reise sind wir den ganzen Tag unterwegs.

Am nächsten Tag besuchen wir auf der brasilianischen Seite den Parque de Aves. In den grossen begehbaren Volieren bestaunen wir die vielfältigen Arten der lokalen Vogelwelt. In den regenwäldern ringsum müsste man einige Tagestouren unsternehmen, um ein paar der scheuen Vögel zu sehen.

Der Grenzübertritt nach Brasilien geht problemlos: Ausreisestempel auf der argentinischen Seite holen; den Einreisestempel in Brasilien organisiert unser Busbegleiter. Stempel Nummer zwei ist im Pass. Am Abend auf dem Rückweg dasselbe in umgekehrter Reihenfolge. Nach dem zweiten Tag haben wir acht weitere Stempel in unseren Pässen.

Die Wasserfälle auf der brasilianischen Seite sind sehr eindrucksvoll. Wir bestaunen die vielen Fälle in allen Grössen, die bis zu 70Meter tief fallen. Hier treffen wir per Zufall Chrissi und Tobias mit der kleinen Anne wieder, die wir zuletzt in Ushuaya getroffen haben. Die Welt ist klein.

Auf der Argentinischen Seite machen wir mehrer Touren auf den vielen Stegen, teilweise direkt über dem Wasser. Die Gischt duscht uns manchmal.

Die Nasenbären und die Kapuziener-Affen sind richtig aufdringlich. Wenn man nicht aufpasst, klauen die alles, was ihnen in die Pfoten kommt. Wir beobachten, wie etwa zwanzig! Nasenbären einer jungen Frau ihr Essen mit einem regelrechten Überfall abnehmen.

Im Bio-Center und im Güira Oga, zwei Parks mit Flora und Fauna fotografieren wir die lokale Tierwelt aus nächster Nähe.

Nach einer Woche sind wir wieder zurück in Uruguay und bereiten uns und unser Auto für das nächste halbe Jahr vor.

Wir fliegen am nächsten Dienstag in den Heimaturlaub in die Schweiz, unser Auto bleibt bei einem schweizer Paar mit etwa 40 anderen Wohnmobilen in Uruguay stehen.