Oktober 2015

Theresia:   Montevideo eine andere Welt! (Durch meine Brille betrachtet!)

Reichtum und Armut ganz nah beisammen!

 … „und wie sicher ist es hier?“ Soviel Polizeiautos mit Warnlicht sind im dichten Strassenverkehr unterwegs. Mein Taxichauffeur, der mich vom Flughafen abgeholt hat, erklärte mir: „Das Warnlicht brauche es bloss, damit sie auffallen würden, dies seien keine Notfalleinsätze! Die grosse Polizeipräsenz diene der Sicherheit der Bevölkerung und Montevideo sei eine sichere Stadt.“ OK! Beruhigend zu wissen!

Ankunft in der Schule

Ruhiges Quartier, einfache gekleidete Leute, unebene, defekte Trottoirs, mit sauberen und schmutzigen Abschnitten, lottrige und schön zurechtgemachte Häuser, klapprige und gepflegte Autos. Alles ineinander verwoben. 

Die meisten Häuser des Quartiers, sind mehr als 100jährig.  In aller Regel haben sie keine Heizung. Dabei wird es hier im Winter ganz schön kalt. Nicht nur im Winter….!

Ich bin froh, dass die Gassflasche meines Ofens wieder voll ist. 

Es ist Frühling hier, die Bäume beginnen zu grünen und ich kann mich über ein paar blühende Blumen freuen. Der Winter hier sei mild gewesen, doch mit dem Frühling werden hapert es noch. Kälteeinbrüche schieben sich zwischen angenehm warme Tage. Geregnet hat es trotz häufiger Vorankündigung nur selten. An der Sonne kann es schon ganz schön heiss werden. Die Luftfeuchtigkeit ist viel höher als bei uns, dadurch ist es in den Häusern und in den schattigen Strassen kühl bis kalt. Oft lässt mich ein kühler, heftiger Wind die Temperaturen, welche zwischen 12°C und 20°C liegen, als sehr viel kühler erleben. Die Rambla (Strand) habe ich noch nie ohne starke Windböen erlebt. 

Die Familie, welcher die Schule gehört hat ein offenes Ohr für uns Gäste und Studenten, ist hilfsbereit und nimmt unsere Anliegen ernst. Zwischendurch verwöhnt sie uns mit Uruguayanischen Köstlichkeiten und organisiert für uns Ausflüge. Es ist ihr ein Anliegen, dass wir uns hier wohl fühlen und uns möglichst schnell im Alltag zurechtfinden.

Der Unterricht ist intensive, 2 x 55 Min. Grammatik, 10 Min. Pause und 2 x 55 Min. Konversation oder umgekehrt. Dazu Hausaufgaben und jeden Donnerstag einen Test. Der Unterricht ist sehr interessant und die Zeit vergeht im Fluge.

Meine grosse Herausforderung ist, dass hier nicht das klassische Spanisch, sondern das Spanisch vom „Rio de la Plata“ gesprochen wird. Zum Beispiel  nennen sich die Uruguayaner nicht – Uruguayo sondern Uruguascho. Anstelle von „I“ wird „Sch“ gesprochen. Mir kommt es vor wie Hochdeutsch und Schweizerdeutsch. In der Schule verstehe ich recht gut, da unsere Lehrpersonen deutlich und eher langsam mit uns sprechen. Einige kommen aus anderen spanischsprachigen Ländern.

Unterwegs sieht das ein wenig anders aus. Ich frage mich zwar für alles Mögliche und Unmögliche durch. Doch ohne Mimik und Gestik, hmm…, ich weiss nicht…..!

Die Menschen hier sind sehr hilfsbereit und offen. Ich habe manchmal das Gefühl, sie freuen sich richtig, wenn sie mir weiterhelfen können. Ab und zu werde ich auf der Strasse mit einem: „Bon día“ oder „Como esta(s)“, angesprochen. Dies erstaunt mich jeweils, lebe ich doch in einer Stadt mit ca. 1,3 Mio. Einwohnern.

Die Stadt hat viel zu bieten, unzählige Museen, Altstadt mit vielen antiken Gebäuden, Parks, kleine bis sehr grosse Märkte, Einkaufszentren, Sportstadien, Botanischer Garten, „Zoo“ (wird bald geschlossen, da artgerechte Haltung nicht möglich bzw. finanzierbar ist), Bibliotheken, Schulen, die Rambla (ca. 60km Küste), usw.

Inzwischen weiss ich, wo ich meine Besorgungen machen kann und  finde mich in der näheren Umgebung sowie in der Altstadt zurecht. Doch was ich noch nicht gefunden habe, ist eine ruhige, grüne Oase. Es hat wohl Parks hier und die Rambla, doch da rollt der Verkehr hindurch und es ist zügig und kalt und die Randständigen haben sich eingenistet. Das ist ok für einen Spaziergang, aber nicht um sich niederzulassen. Da bevorzuge ich den winzigen Innenhof der Schule oder den kleinen sonnigen Balkon.

Es gibt hier unzählige wunderbare Sujets zum Fotografieren, doch…. man sollte hier weder mit dem Handy noch mit einer Kamera in der Hand herumlaufen, so sagte es mir die Familie der Schule. Es ist sicher hier, du kannst alles tun, auch nachts alleine unterwegs sein, doch nachts in die Parks gehen und technische Geräte öffentlich herumtragen, damit gefährdest du dich.

Es gibt doch die ein oder andere Möglichkeit zum Fotografieren.

Zum Beispiel auf einer geführten Tour in der Altstadt, auf einem Reitausflug mit der Schule und am Wochenende, des „Día del Patrimonio”. So heisst ein Wochenende, an dem die Türen der öffentlichen Gebäude der Bevölkerung für eine Besichtigung offen stehen. An diesem Wochenende, waren sehr viele Leute mit ihren Kameras unterwegs. Es war auch ein Fotowettbewerb ausgeschrieben. Es ist gut, habe ich meine kleine Kamera mit. Die lässt sich schnell und unauffällig in einer Tasche verstauen und lässt sich auch unauffälliger für ein Foto zücken.

Beat:   Bis jetzt bin ich dem Rhein entlang Richtung Norden gereist;
Zuerst habe ich mir die Stadt Freiburg im Breisgau angesehen, eine schöne Stadt mit einem mächtigen Dom und einen super Gemüse- und Handwerker-Markt drumherum.

Dann gings weiter nach Speyer, auch mit einem riesigen Dom. Von da an war ich am Rhein. Unglaublich, wie viele Fracht- und Passagierschiffe den Fluss rauf und runter tuckern. Ich habe 6 Kähne innert einer halben Stunde gezählt.

Weiter gings nach Bingen am Eingang zu einem 63km langen Rheintal.

Im Weltkulturerbe der UNESCO auf dem Felsen der Loreley, wo eine grosse Freilichtbühe steht finden immer wieder grosse Konzerte von bekannten Musikgruppen statt. Man hat eine tolle Weitsicht in dieses Tal. Wunderbar schön.

In Koblenz fliessen der Rhein und die Mosel zusammen. Gleich vis a vis vom Deutschen – Eck habe ich auf dem Stellplatz genächtigt. Es war kühl, und ich musste heizen. Es war mächtig viel los in der Koblenzer Altstadt. Es hatten ein paar Kreuzfahrt-Rheinschiffe angelegt und es wimmelte nur so von „Pensionären“. Gehöre ich jetzt auch dazu?

Köln am Rhein. Der Kölner Dom ist teilweise eingerüstet, wird doch jedes Jahr bis zu 6 Mio. Euro in die Renovation gesteckt. Teilweise von Gönnervereinen finanziert.
Auf einer 90min. Stadtrundfahrt habe ich mir die Geschichte von Köln angehöhrt und angesehen.
In Köln bin ich stundenlang am Rhein rauf und runter geradelt. (Mit Kappe und Handschuhen) Da gibt es immer was zu sehen. Fischer, Künstler, Anlegemanöver der Schiffe, das Schokoladenmuseum, einen Feuerwehreinsatz auf einer Halbinsel, interessante und kurlige Leute.

Dülmen, weg vom Rhein. Da soll es noch eine Wildpferdeherde geben. Zutritt verboten! Schade.

Cuxhaven, die Stadt am Weltkulturerbe der Unesco Wattenmeer. Hier waren wir als Kinder zwei mal in den Ferien. Wie immer rau und windig. Aber leider schlechtes Wetter. So konnte ich keine Wattwanderung unternehmen. Bei Ebbe könnte man kilometerweit ins Meer hinaus watt-wandern.

Mit der Fähre ging es dann weiter nach Brunsbüttel. Hier sind die Schleusen, wo der Nord- Ostsee – Kanal beginnt. Anstatt um Dänemark zu schippern kürzen hier die grossen Fracht- und Passagierschiffe ihre Fahrt ab.

Hamburg, die zweitgrösste Stadt in Deutschland. Mit Stadt- und Hafenrundfahrten, Spaziergänge und Fahrradfahrten erkundige ich die Stadt.

Per Zufall ist das grosse Passagierschiff Queen Mary 2 heute zum 50. mal in Hamburg. Solch Riesen-Containerschiffe können bis zu 19200! Container aufnehmen.