Januar 2017

Wir fliegen am 26. Dezember 2016 mit der Iberia via Madrid nach Montevideo Uruguay. Alles klappt, und so holt uns Heinz an der Inter-Balenaria bei der Bushaltestelle Paraisa Suiza ab. Den letzten Kilometer über Schotterstrasse zum Camping ist es super, mit unserem Gepäck im Auto zurück zu legen. Unser Camper steht gewaschen da, und wartet, um wieder eingerichtet zu werden. Nach zwei Tagen sind wir wieder eingerichtet, einiges am Auto ist kontrolliert, geschmiert oder gereinigt, die Gasflasche ist gefüllt und der Kühlschrank ist voll. Das neue Mückennetz beim Bett ist montiert und soll uns vor den lästigen Mücken schützen, die uns nach Einbruch der Dunkelheit ans Blut wollen. Die nächsten Tage geniessen wir mit „Nichtstun“, Spaziergängen am Strand oder einkaufen. Es ist heiss und teilweise schwül. Wir müssen uns vor der Sonne schützen, um keinen Sonnenbrand zu bekommen. Silvester feiern wir auf dem Paraisa Suiza bei Heinz und Sylvia und einigen anderen Overlander bei einem feinen Fondue Chinoise. Am 6. Januar 2017 wollen wir eigentlich los, doch Sylvia sagt, dass jetzt gerade Weihnachtsferien seien, und alle Leute auf der Strasse sind. Diesen Trubel wollen wir nicht erleben, und so bleibe wir noch bis am Montag auf dem wunderschönen Platz bei vielen tollen Gesprächen und „Nichtstun“.

Aber jetzt geht es los. In Piriapolis füllen wir die Vorräte nochmals auf und besuchen die Quelle Fuente del Torro im schattigen Wald. Dabei können wir auch einige Leguane beobachten, die von den Leuten immer wieder gefuttert werden. Wir besuchen das Casapueblo des weltbekannten Künstlers Carlos Páez Vilaró am Punta Ballena. Wir kaufen ein Bild, das unser Casa Rodante schmücken soll. Am Abend erleben wir einen traumhaften Sonnenuntergang mit hunderten Zuschauern, die, nachdem die Sonne im Meer unter gegangen ist, voller Freude klatschen. Da bleiben wir gleich für die Nacht wild stehen. Es ist ruhig und angenehm windig kühl. In Punta del Este spazieren wir erst am Rio Plata und dann am Atlantik entlang. Die „Los Dedos“ oder „La Mano“ sind ein Muss für jeden Besucher. Diszipliniert und geduldig wird gewartet, bis jeder mit den „Fingern“ fotografiert wird.

Wir überqueren die bekannte Brücke Puente Leonel Viera und besuchen das Museo del Mar. Es enthält eine Vielzahl von Schätzen wie riesige Walskelette, Seevögel, Klein- und Kleinstlebewesen der Weltmeere, usw. Wir fahren der Küste entlang weiter nach José Ignacio und besteigen den Leuchtturm Faro José Ignacio. Direkt an der Küste campen wir wild. In der Nähe vom letzten Campingplatz dröhnte die ganze Nacht Discomusik, und so geniessen wir den Wind und das Meeresrauschen.

Schon längere Zeit haben wir Probleme mit unserer Camperbatterie. Die lässt sich weder mit den Solarzellen, dem Automotor oder Landstrom nicht mehr richtig laden. Zurück in Maldonado montieren wir eine Neue, und haben wieder genug Strom um autark zu sein.

Wir machen eine Tour ins Landesinnere, Pampa und doch grün. Wir besteigen ein paar Berge und geniessen die Aussichten. Der Höchste ist gerade mal 513m über Meer und voller Windgeneratoren. Wir besuchen zwei Höhlen und entdecken kleine Fledermäuse, die sich von Insekten ernähren, und grosse Vampir-Fledermäuse, die nachts bei den Rindern Blut saugen. Viele Strassen sind nur Schotter und wir geniessen mit unserem 4×4 die ausgewaschenen Strecken. Zurück an der Atlantikküste besuchen wir die Orte mit ihren schönen Leuchttürmen. Die darf man für ein paar Pesos hochsteigen. An der Laguna Rocha können wir eine Vielfalt von Vögeln beobachten. Wir lassen uns Zeit und geniessen das Meer und den Wind. Im Moment sind noch Schulferien und die Dörfer sind überflutet mit Touristen.

Cabo Polonio, eine ziemlich entspannte Hippie- und Surfgemeinde hat keinen Anschluss an das Strassennetz und ist nicht einmal an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Ein einzigartiges Ökosystem mit seiner Felsküste, mit den sich links und rechts ausbreitenden Stränden und den bis zu 70 Meter hohen Wanderdünen sind das grosse Plus. Mit einem umgebauten Lastwagen mit 4×4 Antrieb erreichen wir diesen Ort. Eine Stunde später sind wir mitten in einem heftigen Regenschauer und kommen gegen Abend durchnässt bei unserem Camper an.

Von Puente Valizas fahren wir mit einer Schiffstour den Arroyo Valizas entlang zur Laguna de Castillos um die Ombúes Bäume zu sehen. Der Monte de Ombúes ist eine echte Natursensation, weil hier wahrscheinlich weltweit der einzige Wald steht, der sich aus diesen Solitärbäumen zusammensetzt. Die ältesten Bäume, die botanisch steng genommen zu den Riesengräser gehören (weil sie nicht aus richtigem Holz bestehen), sind 500 Jahe alt.

In Valizas durchwaten wir den Arroyo Valizas und wandern in den Wanderdünen zum Cerro de la Buena Vista. Hier geniessen wir eine herrliche Rundsicht.

Das Fortaleza Santa Thereza ist sehr imposant und amüsant. Die grünen Sittiche begleiten uns überall, seit wir in Uruguay sind.